Skip to main content


Andererseits eignen sich die Scheiben der ursprünglich aus Buffalo, NY stammenden Gedärmverwurstmaschine bestens dazu aufgestaute Aggressionen zu kanalisieren und mal ordentlich Luft abzulassen. Nicht umsonst scharen die oftmals fälschlich als Aushängeschild des aus Florida Death Metal bezeichneten Corpse seit nunmehr 12 Alben eine immer größer werdende Fangemeinde um sich. Dabei erfindet der Fünfer keinesfalls das Rad neu, aber gerade deshalb werden sie wohl so vergöttert. Vom Cover tropft regelmäßig eine größere Menge Blut, in den Lyrics wird mehr geschlachtet als im städtischen Schlachthof und der todesbleierne Sound hat mehr Druck als jeder Vorwerk Staubsauger. Man höre sich nur mal „Sarcophagic Frenzy” an: pure Gewalt!

„Crucifier Avenged” zeigt eindrucksvoll, dass sich die Band mittlerweile auch vom kontinuierlichen Blastspeed verabschiedet hat. Eine überzeugende Mischung aus Geschwindigkeit, Presslufthammerähnlichen Mid-Tempo Riffs und hasserfüllte Growls sind anno 2012 das Markenzeichen der Amis. Während ich die Karriere der Band nie aktiv verfolgt habe und sie seit den Full of Hate Festivals in den 90igern auch nie wieder live gesehen habe, muss ich doch sagen, dass die Ventilfunktion von „Torture“ hervorragend ist. Während der moralische Zeigefinger der Welt nach wie vor versucht die Band bzw. ihre Cover und Konzerte zu verbieten, entpuppt sich „Torture“ als musikalischer Boxbeutel, an dem man allen aufgestauten Frust gefahrlos ablassen kann.

Muss man erwähnen, dass Cannibal Corpse natürlich nach wie vor zur technischen Spitzenklasse der Szene gehören? Wohl nicht. Mit ihrem zwölften Streich bieten sie einmal mehr den Schulterschluss mit Bands wie Deicide und unterstreichen eindrucksvoll, dass sie nach wie vor zum Brutalsten gehören, was die Szene zu bieten hat!

Cannibal Corpse sind zwar keine Kost für jeden Tag, doch die 12 Songs scheinen zu beweisen, dass des einen Freud, des anderen Leid sein kann – denn während die Fans mit zufriedenem Lächeln vor der Anlage sitzen dürften, wird der „Eigentlich Alles“ – Hörer mit schmerzverzehrtem Gesicht zu Boden gehen.

Kategorie

V.Ö.

13. März 2012

Label

Metal Blade

Spielzeit

43:58

Tracklist

1. Demented Aggression
2. Sarcophagic Frenzy
3. Scourge Of Iron
4. Encased In Concrete
5. As Deep As The Knife Will Go
6. Intestinal Crank
7. Followed Home Then Killed
8. The Strangulation Chair
9. Caged... Contorted
10. Crucifier Avenged
11. Rabid
12. Torn Through

Line Up

Gesang - George „Corpsegrinder“ Fisher

Bass - Alex Webster

Gitarre - Pat O´Brien

E-Gitarre - Rob Barrett

Schlagzeug - Paul Mazurkiewicz