Vier Männer, ein Frontmann und das Versprechen, die Fahne des Stoner Rock hochzuhalten. Neil Fallon und seine Band CLUTCH aus Germantown im US-Bundestaat Maryland haben sich zum zehnten Longplayer etwas ganz Besonderes ausgedacht. Wenn man schon so lange Musik macht, warum dann nicht dem eigenen Sound durch ein Mehr an Geschwindigkeit, durch ein Mehr an Druck und durch ein Mehr an Dynamik eine neue Seele einzuhauchen, CLUTCH 2.0 sozusagen.

Das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen. Denn die Songs wissen durch eine überraschende Geradlinigkeit und Direktheit zu überzeugen, man höre nur das quirlige 'Unto the breach' oder den  programmatischen Opener und titelgebenden Track 'Earth rocker'.

Aber es gibt auch immer wieder Ruhepole: Denn Zeit zum Verschnaufen bietet unter anderem das soulige, leidend und zugleich gefühlvolle 'Gone cold'.

Natürlich bleiben CLUTCH trotz aller neuen Nuancen sich und ihrem Stile treu. Nur dass es nun des Öfteren rasanter und rauer vor sich geht ('The face'). Trotz aller Rotzigkeit finden sich hinter den rauen Songschalen immer auch melodische mitreißende Kerne und das dann auch in überaus abwechslungsreicher und vielfältiger Weise (Geniale Sologitarrenparts in der Powerhymne 'Cyborg bette'). Herausragend druckvoll mit den bekannten psychedelischen Einsprengseln: 'Oh Isabella'.

Kurz: Mit „Earth rocker“ ist es CLUTCH gelungen, ein kraftvoll frisches, rotzig freches und überraschend überzeugendes zehntes Album vorzulegen, das zeigt, dass CLUTCH den Pfad der Kreativität noch nicht verlassen haben, sondern im Gegenteil dabei sind, in höhere Stoner-Rock-Sphären vorzustoßen.