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In North Carolina, wo für gewöhnlich Kautabak kauend mit der Fiddle und dem Banjo ums Lagerfeuer gesessen wird, haben CRIMSON STEEL die Steel Guitar gegen das Schwert eingetauscht und mit „Night Creatures“ ihr Debütalbum vorgelegt.

Bandname, Logo, Albumtitel und Artwork lassen auf Einwohner von Trveville schließen, doch ganz so true ist die Mucke dann doch nicht – jedenfalls nicht im Sinne von MANOWAR, MAJESTY & Co. Die Fellhosen sucht man ebenso vergebens wie die großen Schlachtgesänge. Stattdessen scheinen mir Produktion und Songwriting durchaus eher von den Bands der 70er Jahre beeinflusst zu sein. Insofern höre ich aus der Liste der von der Band genannten Einflüsse am ehesten noch frühe JUDAS PRIEST oder DIO heraus. RIOT oder SAVATAGE drängen sich mir hingegen nicht unmittelbar als Vergleich auf.
Frontfrau Iris klingt ohnehin recht eigenständig und weder nach dem Oberpriester Rob noch nach dem Herrn der Unterwelt Ronnie James DIO. Sie passt aber gut zum Midtempo Heavy Rock der Südstaatler und erinnert stellenweise an die Eidgenossin SERAINA TELLI 8ex-BURNING WITCHES, DEAD VENUS). So geraten Songs wie „Ravenous“ zu eingängigen Rockern mit Wiedererkennungswert und eingängigem Groove.
Für Abwechslung sorgt, dass Basser Joel und Gitarrist Andrew ebenfalls ab und zu am Mikro stehen (z. B. „Purifier“). In „Common Ground“ wird das Tempo etwas angezogen und mit einer anderen Produktion würde man sich hier tatsächlich teilweise an BURNING WITCHES erinnert fühlen. Das epische „Winds to Valhalla“ leitet dann das Finale ein. Und „Battle Tested“ greift dann doch noch einige Zutaten des klassischen Battle Metal auf, was der Band gut zu Gesicht steht. Für mich neben dem kraftvollen Opener „Dragon City“ und „Oblivious Heart“ ein Höhepunkt des Albums!
Aus anderen Rezensionen und dem Namen nach hätte ich mir unter CRIMOSN STEEL eine stählerne Battle Metal Kappel mit großen Schlachtepen vorgestellt. Wer hier also blind zugreift, der könnte enttäuscht werden. Statt eines lauwarmen MANOWAR Aufgusses bekommt man bei CRIMSON STEEL eine hörenswerte Ladung Heavy Rock mit hörbarem 70er Jahre Einfluss, der gut ins Ohr geht.

Kategorie

V.Ö.

21. März 2023

Label

Eigenproduktion

Spielzeit

ca. 42 Min.

Tracklist

Line Up

Bass, Vocals – Joel McGee
Drums – Stan Cordry
Guitar, Vocals – Andrew Kellman
Lead Vocals, Harmony Vocals, Keyboards – Iris Obispo

Bewertung

1