Nun sind die Kelten mit ihrem neuen Album „Blood for the Blood God“ bei Trollzorn gelandet, und augenscheinlich war das eine richtige Entscheidung. Der zweite Teil einer Trilogie, die 2011 mit „Blood on the Black Robe“ begann, schlägt wieder eindeutig  eine Brücke zu den Anfangsjahren. Ordentliche Black Metal Gitarrenläufe (genial bei „Beren und Luthien“ und „The Arrival of the Fir Bolg“) paaren sich mit Akustikparts und werden von Gitarrenwänden abgelöst, die auch von den Landskollegen PRIMORDIAL stammen könnten. Nichtsdestotrotz bleiben die CRUACHAN-typischen Trademarks immer sichtbar. Ein ums andere Mal ist die Tin Whistle oder ein Streichinstrument der Melodieträger und der charismatische Frontmann Keith Fay wird von Barbara Anns Frauenstimme unterstützt. Immer wieder werden typisch irische Volksweisen zitiert, ohne gekünstelt oder aufgesetzt zu klingen. Etwa beim epischen Titeltrack verliert man sich gerade in den einschmeichelnden Melodien, bevor man harsch von der Metal-Abteilung auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Lediglich den Song „Gae Bolga“ kann ich nicht ganz nachvollziehen: Das Vier-Minuten-Instrumental klingt wie ein normaler Song, bei dem man einfach den Gesang vergessen hat oder der Band kein Text eingefallen ist. So ist er einfach Füllmaterial.
Als Bonustrack haben CRUACHAN dann noch einmal ihren Gassenhauer „Pagan“ neu aufgelegt. Besonders beim sowohl männlichen als auch weiblichen Gesang ist die Qualitätssteigerung gegenüber der zehn Jahre älteren Version gelungen.
Die Produktion ist fett, der raue Gesang ist diesmal auch auf sehr gutem Niveau, das Songwriting über jeden Zweifel erhaben.

Wer ursprünglichen Pagan Metal bevorzugt, der nicht aus Gitarre plus Humppa und Saufliedern besteht, sollte auf jeden Fall zuschlagen!