Vor einigen Jahren nämlich wollte ich die Jungs aus Rostock bei einem lang und breit angekündigten Konzert in Leipzig live erleben. Es waren auch zahlreiche Fans aus Fern und Nah angereist und warteten und warteten und fuhren schließlich deprimiert wieder nach Hause, denn wer nicht erschien, waren die Crushing Caspars. Naja, Schwamm drüber. 2011 jedenfalls sind die Rostocker präsent, und zwar mit ihrer LP „Back To The Roots... Nevertheless Up To Date”, die aus remasterten Versionen der beiden ersten 5 Track EPs „Crushing Caspars” (1997) und „Provocation“ (1998) sowie aus acht unveröffentlichten Songs besteht.
Schon allein aus Lokalpatriotismus bin ich den Crushing Caspars wohlgesonnen. Aber auch objektiv betrachtet, sagt mir der Oldschool-Hardcore der Jungs zu. Zumindest in Teilen, denn hin und wieder erscheinen Riffs und Gesang nahezu monoton und somit für den einen oder anderen Hörer vielleicht sogar abschreckend. Ich denke, man muss den schweren, erdigen Sound der Crushing Caspars einfach mögen, um Freude an der neusten Veröffentlichung haben zu können. „Jumping“ ist ein Beispiel für einen stark walzenden, fast erdrückenden Song, vergleichbar mit dem frühen Prong-Sound. Mit der Coverversion des Songs „Halt Mich Fest“ starten die CC eine Homage zum 20jährigen Bandjubiläum der befreundeten Band Dritte Wahl. Zusätzlich zu 17 Songs enthält die LP als Gimmick zwei Live Videos, eins vom „Force Attack“ und eins vom „With Full Force“.