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Das Kölner Trio bezeichnet seinen Stil als Grunge Doom, ist das dann nicht Sludge?

Nicht ganz, denn das krachige, was viele Sludge-Bands in ihrem Sound haben fehlt auf ´Amber Eyes´. Das muss ja auch nicht sein. Beim ersten Reinhören gefällt mit der knochige, natürliche Sound von Gitarre und Schlagzeug gepaart mit den warmen Vocals von Sängerin Pardis. Sie erinnert mich etwas an Kicki Höijertz, die erste Sängerin von LEFT HAND SOLUTION, die leider durch Mariana Holmberg ersetzt wurde.
Die Zutaten also stimmen, aber schmeckt das Essen? Leider nur bedingt. Für meinen Geschmack wurde das Gericht zu lange gekocht. Ich liebe Platten wie die ersten Scheiben von ANATHEMA oder MY DYING BRIDE, die die Langsamkeit und eine gewisse Monotonie gekonnt zelebrieren. ´Amber Eyes´ zeigt, wie schwierig es ist, eine solche Platte interessant zu halten. Trotz der Langsamkeit und einer gewissen Gleichformigkeit, die dem Genre ja eigen ist, kann mich die Platte auch über Kopfhörer nicht in ihren Bann ziehen, sie läuft eher vorbei. Andere Bands wie THE MOTH sind da im positiven Sinne hypnotischer und ziehen mich in ihren Sound. Das Album ist angenehm zu hören, lullt mich aber zunehmend ein. Lediglich beim etwas flotteren Titeltrack und dem dezent noisigen Ende von ´Lizzards´ wird meine Aufmerksamkeit geweckt. Unterm Strich ist mir das soundtechnisch hervorragend klingende Album zu nett und zu wenig intensiv ausgefallen.

Kategorie

V.Ö.

22. März 2024

Label

The Lasting Dose Records

Spielzeit

43:58

Tracklist

1. Lilith’s Lullaby
2. Pay To Pray
3. Caliban And The Witch
4. Amber Eyes
5. Lizards
6. Grey In Grey

Line Up

Pardis Latifi - Bass, Guitar & Vocals
Moritz Ermen Bausch - Drums
Caspar Orfgen - Guitars

Tags


Bewertung

1