Diesen Part übernimmt hauptsächlich Mikko Heikkilä (BLACK SUN AEON, KAUNIS KUOLEMATON), auf einem Track auch Lars Eikind (BEFORE THE DAWN). Letzterer ist neben Jukka Salovaara zudem in zwei Songs als Sologitarrist zu hören.

Das hat zur Folge, dass die Klargesänge dominieren und die Lieder insgesamt deutlich emotionaler, gefühlvoller, melancholischer und sehnsuchtsvoller daherkommen. Die Stärken und Essentials des Saukkonischen Songwritings bleiben dabei natürlich erhalten, nämlich die Gabe, der todesmetallischen Rauheit, Härte und Brutalität genau das richtige Maß an Eingängigkeit abzutrotzen. Oder auch das Händchen für melancholische Melodien und für hymnische Melancholie. Das kann man sehr gut in 'Numb' hören, wahrscheinlich der Track des Longplayers, der am meisten frohgemuten Optimismus und freudige Hoffnung ausstrahlt.

Denn in 'Choice' ist der tiefgründige Sehnsuchtsfaktor schon wieder um einiges stärker, vor allem jenseits des „Refrains“. Ein wahres musikalisches Kleinod ist zudem das überaus wehmütige Klavierstück 'Ghost', das ganz ohne Gitarren auskommt. Ein Highlight ist ohne Zweifel der Opener und die erste Single 'Lead Wings', die an Kraft, Intensität und Emotionalität kaum zu überbieten ist. 'Silence' besticht durch melodisch-death-metallische Hymnik, wohingegen 'Hiding' durch seine düstere Intensität im Verein mit intensiver Sehnsucht zu überzeugen vermag. Sehr schön sphärisch ist darüber hinaus 'Tuli'.

Kurz: Es ist so ein bisschen wie beim König Midas, zumindest in musikalischer Hinsicht. Denn alles, was der BEFORE-THE-DAWN- oder WOLFHEART-Frontmann in die Hand nimmt, scheint zu Gold zu werden. Denn auch auf seinem zweiten „Soloalbum“ unter dem Label DAWN OF SOLACE vermag Tuomas Saukkonen sein ganzes Potenzial zu entfalten. Und so bekommt der Hörer auf „Waves“ einen emotional-melancholischen und kraftvoll-intensiven Sound der Extraklasse geboten, der sich gekonnt zwischen düsterem Dark Rock und melodischem Death Metal bewegt.