Nichts für Weicheier, das war das letzte Album von 2011 der polnischen Tech-Death-Metal-Combo. Schneller, heftiger und "voll in die Fresse", aber eben auch irgendwie unflexibel wirkten sie bei "Carnival Is Forever". Auch wenn es dabei den puren Death-Grind-Fans geschmeckt haben mag.
Drei Jahre sind seitdem vergangen und natürlich hat die Band etliche Auftritte in der Zeit vollzogen. 2014: siehe da, deutlich dynamischer, abwechslungsreicher kommt das neue Werk "Blood Mantra" daher. Das gezielte Drumming als auch die schnellen Parts der Gitarre und natürlich technische Raffinesse, wie auch einige "Samples-Einspielungen" machen jedoch nicht allein den gewissen Unterschied zum Vorgänger aus. Ob nun etwas (Metalcore-Hard-)core-lastiges oder eben purer Prog-Death/Thrash Metal als auch Midtempo-Attacken, alles findet man in diesem Album wider. Der neue an der Batterie nennt sich Michal und es scheint, dass ihm der Blast (vor allen Dingen in den ersten beiden Tracks!) wichtiger ist als die dichte im Sound, aber er achtet sehr darauf, den Rhythmus zu halten. Ich gebe zu, seit Saurons Abgang im Jahre 2005 hatte ich durchaus meine Probleme, was den Gesangspart bei DECAPITATED anbelangt. Dies trifft auch weiterhin zu. Sicherlich ist der "schreiende", hier und da mehr an HardCore-erinnernde Gesang von Rafal ok, aber passend zum allgemeinen Sound dieser Truppe, ist er für meine persönlichen Belange nicht. Zumal der "neue" Gesang nicht hervorstechen kann, aus der Masse an vergleichbaren Sängern dieses Genres. Aber das ist auch das einzige Manko, welches ich als Schwachstelle bei dieser Band ansehen würde. Denn einige Songs der etwas mehr als halben Stunde Laufzeit wissen zu überzeugen. Da wären u.a. der Titeltrack, der auch Glen Benton gefallen würde oder "Veins" (Hardcore meets Prog-Thrash-Death) und "Instict" (Vader lässt grüßen), die voller Power und einem "Wechselbad der Gefühle" stecken, die man wohl auch LIVE deutlich zu spüren bekommen wird. Selbst das düstere rein instrumentale letzte Stück "Red Sun" scheint für den Gesamteindruck zu passen. Doch zugegebenermaßen, hätte es geteilt werden sollen und als Intro/Outro eine besser Wirkung gehabt. Doch allen voran würde ich, gerade weil es eher als "untypisch" für den DECAPITATED-Sound erscheint "Blindness" als ganz besonderer Anspieltipp! Midtempobereich, schön düster und mit viel Einflüssen von u.a. Neurosis, Meshuggah ausgestattet.
Durchaus etwas überraschend, aber genau derartige Wagnisse machen Alben von bereits etablierten Bands so interessant. Dieses Album steht den Jungs gut zu Gesicht, auch wenn mir der Gesang nicht so passt.
Aber nun, bin trotzdem gespannt welche Songs in die Setlist -on stage- aufgenommen werden.
"Blood Mantra" erscheint ebenfalls als limited Digiedition mit einem Bonustrack und DVD & auf Vinyl.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. "Exiled in Flesh"
2. "The Blasphemous Psalm to the Dummy God Creation"
3. "Veins"
4. "Blood Mantra"
5. "Nest"
6. "Instinct"
7. "Blindness"
8. "Red Sun"
9. "Moth Defect"
Line Up
Wacław "Vogg" Kiełtyka - guitars
Rafał "Rasta" Piotrowski - vocals
Paweł Pasek - bass
Michał Łysejko - drums