Nach den von der Kritik mehr als wohlwollend aufgenommenen Alben "Manifestation of Seasonal Bleeding" (2006) und "The Deliverance of the Fall" (2008) erscheint nun mit "Venera: Trial & Tribulation" ein neues Meisterwerk, das durchaus das Zeug dazu hat, zu einem neuen Meilenstein des Blackmetal zu werden, lässt die Kombination deathmetallener Härte und Aggressivität mit blackmetallener Hymnik und Melodik ein außergewöhnliches Klangerlebnis entstehen.
Nahezu allein verantwortlich zeichnet sich DEKADENT-Mastermin Artur Felicijan (Guitars, Vocals, Tx), der "Venera: Trials & Tribulation" fast im Alleingang geschrieben und arrangiert hat, bei tatkräftiger Unterstützung seiner Bandkollegen Gaiwasz (Guitars), Naur (Bass) und Typh (Drums).
Allein das Artwork, das die titelgebende Venera (Venus: Göttin der Liebe, steht auch für Liebe an sich) in Gestalt einer völlig entblößten jungen Frau, allerdings mit Hörnern und Flügeln zeigt (Also ich würde die CD schon allein wegen des Covers kaufen), macht den Zusammenhang mit dem Albumtitel deutlich (trial & tribulation: Schwierigkeiten und Kummer), symbolisieren doch die Hörner und Flügel die unschönen Begleiterscheinungen der Venus/ Liebe, nämlich Egoismus und Kompromisslosigkeit auf der einen Seite, das Verlassenwerden und die damit verbundene Einsamkeit auf der anderen Seite.
Gleiches findet sich in den Texten und der Musik, man höre nur "Sunday's Lament" oder "Providential Love".
Fazit: Zwölf aggressive, melancholische, nachdenklich stimmende, aber auch anregende und aufmunternde Songs im Blackmetalgewande, die einen das Auf und Ab der Liebe hautnah miterleben lassen.