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Es gibt wohl kaum eine andere Band, die in einer derart prägenden Art und Weise klassische Heavy- und Thrash Metal-Wurzeln, vornehmlich teutonischen Ursprungs, mit der heroischen Epik und Atmosphäre von Bathory und dem Spirit der zweiten Black Metal-Welle der Neunziger vereint. Dabei sind sich DESASTER immer treu geblieben, obwohl es im Line-Up Veränderungen gab und obwohl subtile Modifikationen und Entwicklungen in Stil und Sound, der in den Achtzigern und frühen Neunzigern verwurzelten Band, logischerweise nicht ausgeblieben sind. Man hat sich die eigene Identität, sowohl in musikalischer, als auch in menschlicher Hinsicht bewahrt, ohne zur Karikatur der eigenen Diskografie zu werden. Vor allem aber ohne sich in die Riege von Bands einzureihen, die entweder an der eigenen Experimentierfreude scheitern, oder zum xten Male ein und das selbe Album aufnehmen. Faktisch gibt bis heute kein wirklich schlechtes DESASTER-Album, selbst wenn jeder Fan und die Bandmitglieder selbst ihre ganz persönlichen Highlights haben mögen. Einen richtigen “Stinker” sucht man bei den Koblenzern vergebens. Und das können nur wenige, seit rund drei Dekaden durchgehend aktive, Formationen nach dem achten Album von sich behaupten.

Dass sich an diesem Umstand auch auf dem neunten Studio-Album “Churches Without Saints” nichts ändert, habe ich ehrlich gesagt nicht bezweifelt, obwohl mich das aktuelle Werk wieder deutlich mehr zu locken vermag, als der Vorgänger “The Oath Of An Iron Ritual”. “Churches Without Saints” verkörpert alle Trademarks, die man von einem DESASTER-Album erwartet, diesmal gekleidet in einen warmen, organischen Sound, der sehr stimmig zu den Songs und zur Atmosphäre des Albums passt. Nicht nur durch “Alles aus Asche”, dem abschließenden Song, der das Outro markiert und welcher mit deutschem Flüstergesang und cleaner Gitarre intoniert wird, dem ungewöhnlichen wie straighten Auftakt von “Exile Is Imminent” oder dem Titeltrack “Churches Without Saints”, der eine Hymne zum Niederknien geworden ist, ist das neue Werk eines der abwechslungsreichsten Alben von DESASTER. Doch trotz diesen marginalen Experimenten bahnt sich dazwischen einmal mehr die bandtypische pure Blasphemie aus Heavy-, Thrash- und Black-Metal-Attacken, die Sataniac mit Gift und Galle in typischer Manier zelebriert.

“Churches Without Saint” ist ein absolutes Statement von DESASTER und ein Album, dass definitiv keinen Fan der Band enttäuschen wird. Neben diesem Album empfehle ich dringend die aktuelle Ausgabe des Deaf Forever – Magazins (#42) mit einem umfassenden DESASTER-Special inkl. einem ausladenden Gespräch, welches die Silberrücken Götz und Infernal führten. Gerade in der heutigen Zeit sind die ehrlichen und authentischen Worte des Gitarristen Balsam für die geschundene Metal-Seele. Verbunden mit der Musik von “Churches Without Saints” und dier Historie von DESASTER gehen diese noch einmal sehr viel tiefer.


 Desaster – Learn To Love The Void _ Official Video:

Kategorie

V.Ö.

04. Juni 2021

Label

Metal Blade Records

Spielzeit

43:25

Tracklist

01. The Grace Of Sin (Intro)
02. Learn To Love The Void
03. Failing Trinity
04. Exile Is Imminent
05. Churches Without Saints
06. Hellputa
07. Sadistic Salvation
08. Armed Architects Of Annihilation (in Clarity for Total Death)
09. Primordial Obscurity
10. Endless Awakening
11. Aus Asche (Outro)

Line Up

Vocals: Sataniac
Guitar: Infernal
Bass: Odin
Drums: Hont

Bewertung

1