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Besonders sind bei #3 mehrere Aspekte: 1. trat er nur mit einer abgespeckten Version der sog. Order Of Magnitude-Band auf, 2. es waren ein paar andere bzw. neue Musiker auf der Bühne, 3. die Lieder waren relativ freie Interpretationen, 4. es gab keine Backing Tracks und Click Tracks, 5. es wurde ohne Setlist gespielt, will heißen, dass Publikum konnte Wünsche Richtung Bühne schreien und das wurde dann aufgeführt und 6. fehlt auf der Tracklist Deadhead.
Spaß beiseite wegen Deadhead. Absicht war es bzgl. 1.-5., dass jede Show einzigartig und speziell wird.
So ein Ansatz fordert a) sehr disziplinierte Proben, bei denen sich möglichst viele Stücke bis zum Grad "Beherrschen" aufgeschafft werden, b) Musiker, die sowas umsetzen können und c) ein Publikum, was mitmacht.

Der reduzierte Personalansatz schadet dem Gesamteindruck überhaupt nicht, es wirkt auf mich vielmehr im Sound ein wenig aufgeräumter. Die passende Chemie zwischen DEVIN TOWNSEND, der Band und dem Publikum ist sehr gut eingefangen worden. Besonders Fuck Around Section zeigt dies, wenn einige Stücke angerissen werden, das Publikum zum Singen aufgefordert wird und dann in der Band der Bassist zu einem Beitrag aufgefordert wird und dann rezitativ eine kleine spontane Geschichte vorträgt. Oder er fordert das Publikum auf, sich was zu wünschen, es werden Songs auf die Bühne gerufen und er tut (dem Anschein nach) so, als könne er es nicht aufnehmen, um dann seine Vorstellungen durchzusetzen. Bei Why verlangt DEVIN TOWNSEND vom Auditorium den Beitrag Let Me Go Home in Death Metal Stimme zu bringen, weil seine zu schlecht und nicht brutal genug sei und goutiert dann die Mitwirkung damit, dass er an einem Körperteil ein paar Zoll zugelegt habe.
Es schon fasziniered, wie aus chaotisch gespielten Fragmenten dann in wohl strukturierte Musik gewechselt werden kann (Intro Montreal zu Evermore Montreal) oder Songs sich Rumgejamme auflösen (March Of The Poozers) und sich in diesem freien Musizieren z. B. GARY MOOREs berühmtes Lick von Walking By Myself findet.
Auch wenn man die Diskographie DEVIN TOWNSENDs kennt und besitzt, sind diese auf dem Album befindlichen Versionen überhaupt nicht langweilig, sondern sehr hörenswert. Auch wenn für mich ANNEKE VAN GIERSBERGEN die beinahe perfekte Duettstimme ist, gehört die Auswahl Ché Aimee Dorvals als alleinige Duettpartnerin DEVIN TOWNSENDs mit ihrer durchsetzungsstarke und eher kehligen Stimmfarbe lobend erwähnt, denn sie gibt dadurch manchen Songs noch eine Extraportion Charme.

Ob mit der Veröffentlichung der Devolution Series #3 nun Schluss ist, ist nicht klar. Er wünscht: "Until the next ‘real’ release, I hope you enjoy this rarity from a special, albeit ill-fated tour." Was auf alle Fälle aussteht, ist das Ergänzungsalbum zu Lightwork. Lightwork ließ mich keine Lobeslieder singen und ich hoffe, dass das komplementäre Sequel dies dann ermöglicht. Sein älteres Material hat unstrittig das Vermögen - und das beweist Devolution Series #3. 

Kategorie

V.Ö.

04. August 2023

Label

InsideOut Music

Spielzeit

60:59 min

Tracklist

01 Intro Montreal
02 Evermore Montreal
03 Supercrush!
04 March Of The Poozers
05 Why
06 Hyperdrive!
07 Fuck Around Section
08 Ih-Ah!
09 GIGPIG Jam
10 Forgive Me
11 Love
12 Kingdom

Line Up

Devin Townsend - Gesang, Gitarre
Mike Keneally - Gitarre
Nathan Navarro - Bass
Diego Tejeida - Keyboard
Morgan Ågren - Drummer
Ché Aimee Dorval - Gesang, Gitarre

 


Am Ende Poozers Gary Moore Lick


Bewertung

1

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