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"In Sorte Diaboli" heißt das neueste Machwerk, welches mir in einem superedlen Digipack samt Bonus DVD vorliegt. Da ich von den Skandinaviern äußerst verwöhnt bin, können meine Ansprüche an "In Sorte Diaboli" nur die höchsten sein. Die letzten vier Alben "Enthrone Darkness Triumphant", "Spiritual Black Dimensions", "Puritanical Euphoric Misanthropia und eben oben erwähntes "Death Cult Armageddon" lagen alle auf allerhöchstem, musikalischem Niveau und wurden von mir jeweils mit der Höchstnote von 15 Punkten honoriert. Wie lässt sich nun Dimmu Borgir anno 2007 beschreiben? Nach dem ersten Durchlauf der Scheibe war ich etwas verwirrt. Ich war nicht wirklich enttäuscht, allerdings haben mich die Songs auch nicht aus den Socken gehauen, was eigentlich nicht dafür sprechen sollte, dass die Band hier wieder ein Feuerwerk abfackelt. Keinesfalls sollte man jedoch vorschnell über "In Sorte Diaboli" urteilen, muss man der neuen Scheibe doch wesentlich mehr Zeit zugestehen, als den vorherigen Veröffentlichungen Dimmu Borgirs. Drei Dinge sind mir allerdings sofort nach dem ersten Hördurchgang aufgefallen. Auf den majestätischen Bombast eines Orchesters hat man diesmal gänzlich verzichtet. Auch wenn sich hier von ein wenig die Atmosphäre vermissen lässt, so gewinnt man dafür an anderer Stelle viel an epischen Aspekten hinzu, die von der Art her an die zweitbekannteste Black Metal Band Cradle Of Filth verweisen. Hierfür zeichnet sich diesmal einzig und allein Mustis am Keyboard aus. Auch dem zweiten Sänger und Bassisten ICS Vortex aka Simen Hestnaes hat man hier anscheinend (gerade auf der zweiten Albumhälfte) mehr Entfaltungsfreiraum gegeben. Denn seine zu vergötternden clean vocals sind meines Erachtens häufiger zu hören als auf den beiden Scheiben vor "In Sorte Diaboli". Leute, die alte Arcturus und Borknagar Scheiben kennen und lieben, wissen wovon ich rede. Letztlich fällt ganz rapide auf, dass die Norweger extremst das Tempo der Songs gebremst haben. Schnelle Songs sind kaum zu finden, wenn dann eher einzelne Passagen, wo man wieder etwas mehr an Speed anschraubt. Die Herausforderung dieses Releases ist es definitiv Zugang zu diesem Album und den Songs zu bekommen und daran zu wachsen. Dieses Mal haben Dimmu Borgir definitiv kein "einmal-Hören-und-die-Ohrwürmer-sind-vorprogrammiert-Album" aufgenommen. Diese Tatsache kann man nun positiv und negativ sehen. Ich nehme sie allerdings mit dem Vorbehalt einiger Anstrengungen positiv auf. Shagrath´s Gesang kommt markant rüber wie immer und auch Silenoz und Gitarrenhexerich Galder aka Thomas Rune Andersen machen ihre Arbeit sehr gut. Besonders Galders Zutun merkt man der Band immer offensichtlicher an. Viele Passagen der Songs, insbesondere Gitarrenriffs erinnern mich doch sehr an die schon etwas ältere, etwas death-lastige Old Man´s Child-Scheibe "Ill-natured spiritual Invasion". Dass dies Galders Hauptband ist, müsste eigentlich den meisten geläufig sein und dürfte deshalb jeglichem Kommentar entbehren. Auch ein weiterer, namhafter Neuzugang fügt sich nahezu unbemerkt und somit perfekt ein - Hellhammer sein Name. Er ersetzt mindestens gleichwertig seinen virtuosen Vorgänger Nicholas Barker (kam damals von Cradle Of Filth zu DB) am Schlagzeug. Es lässt sich als Fazit ziehen: Dimmu Borgir sind von ihren Songstrukturen viel komplexer (vielleicht auch erwachsener) geworden. Die gewohnte Eingängigkeit vermisst man als Fan ein wenig. Die Jungs liebäugeln sehr offensichtlich mit neuen (Fremd!?)-Elementen (siehe oben). Dennoch bleibt es insgesamt der typische Dimmu Borgir Sound, für den man sie liebt. Über die fette Produktion der Scheibe muss ich nicht extra sprechen, gilt diese bei einer solchen Band als Standard und selbstverständlich. Nach ca. 20maligem Hören von „In Sorte Diaboli“ bin ich der Quintessenz dieses Albums schon verdammt nahe gekommen und bin nach anfänglich, gefühlten 12 Punkten bei 14 Punkten angelangt. Ich verspüre aber immer noch Luft noch oben, denn schließlich habe ich auch jetzt noch nach jedem erneuten Hören einen Zugewinn. 14 Points plus aufsteigende Tendenz machen bei mir erneut die Höchstnote aus. Mir völlig Wurst ob true oder untrue und ob Kommerz oder Nicht-Kommerz. Und die Kommentare vom Zwingelzwerg waren in punkto Musik ja eh noch nie ernst zunehmen.

Kategorie

V.Ö.

27. April 2007

Label

Nuclear Blast

Spielzeit

Tracklist

Line Up


Bewertung

1

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