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Niederländischer Deathcore als neuer Benchmark? Oh yes, das hat Distant mit ihrem dritten Album geschafft. Gegründet im Jahr 2014, sind die 5 Jungs aus Rotterdamm und Bratislava auf dem besten Weg ihren Status als Geheimtipp abzulegen und sich als bekannte Größen in der europäische Deathcoreszene zu etablieren.  Die Band beschreibt sich selbst als Downtempo Deathcore der „all the subtlety of being run over by a tank – repeatedly” hat. Langsam, supertief gestimmt und abgrundtief böse.

Wie genau schafft die Truppe es ihre Vorliebe für Ultrabrutales und richtig Horrorshow umzusetzen? Naja, die eigene Genrebezeichnung „Downtempo Deathcore“ spricht eigentlich schon sehr viel für sich selbst. Die BPM-Zahl geht selten besonders hoch, genauso wie das Tuning der Gitarren. Es ist mir beim Durchhören immer wieder sehr schwer gefallen, eine Tonabfolge zu identifizieren, Melodien sucht man hier eher vergebens. Stört das? Nein auf keinen Fall! Das Album hat das Ziel so brutal und verzerrt wie möglich zu sein. Über den Gitarren schweben häufig eine Bandbreite an verschiedenen Synths die mit ominösen und dunklen Klängen dazu beitragen das „Unbehagen“ beim Hörer zu verstärken. Die Drumms machen das, was man von brutalen Deathcore Drumms erwartet. Grooves, technische Filler und eine unglaublich tighte Doublebass. Hier wird trotz schneller Doublebass das Lied noch langsamer und brutaler als es eh schon ist. Ein Träumchen.

Was darf bei sowas natürlich nicht fehlen? Die Vocals!! Bei mir ist Distant schon ein etablierter Name in meinen Playlisten. Auch kamen Brecher wie Exofilth und Human Scum auch schon als Singles raus. Und trotzdem haben mich die Vocals auf dem Album einfach nur vom Hocker gefegt. Der Sänger stellt neue Bestleistungen in tiefen sowie hohen Bereichen auf, die sich auch im Vergleich zum Rest der Szene rausstellen. Apropos Rest der Szene…. die sind auch zu hören. Das wunderbare Lied „Argent Justice“ umfasst in 7 Minuten Song ganze 15 Gastvocalisten der bekanntesten Bands der aktuellen Szene. Hier sind Sänger von Bands wie Suicide Silence, Angelmaker, ten56., Paleface und Emmure mit am Werk. Dieses Lied hat sich bei mir eingebrannt als der absolute Circlejerk der Abartigkeiten. Kaum hört ein Part auf, fängt der nächste Vocalist an und setzt nochmal einen drauf. Herrlich brutal und erbarmungslos auf die Schnauze!!! Auch für den Titelgebenden Track „Heritage“ sind die wunderbaren Guestvocals von Will Ramos (Lorna Shore) zu hören.

Bei so einem Aufgebot der puren Exzellenz an Perversion und Bosheit bin ich einfach unglaublich glücklich. Tiefe Gitarren, die quasi auf einem Level mit dem Bass spielen, ein Schlagzeug, wo man das Zeug weglassen kann. Einfach nur schlagen! Träumchen! Dann mit diesen Vocals sowie der perfekten Ergänzung durch einen Tsunami an Guestvocals werden hier alle Wünsche übertroffen. Die Band beschreibt das Album auch als noch besser für Live geeignet als die letzten Alben, was ich kaum abwarten kann, persönlich zu überprüfen.

Den einzigen „Kritikpunkt“, den ich finde, ist dass das Album wirklich dauerhaft brutal und erbarmungslos durchknüppelt. Man hat eigentlich nie Chance mal durchzuatmen. Hier ist also der persönliche Geschmack gefragt, ob man Bock auf Dauerfeuer hat…. ich auf jeden Fall!!!

Kategorie

V.Ö.

10. Februar 2023

Label

Century Media Records

Spielzeit

47:13 Mins

Tracklist

1. Acid Rain
2. Paradigm Shift
3. Born of Blood
4. The Grief Manifest
5. Exofilth
6. Argent Justice
7. The Gnostic Uprising
8. A Sentence to Suffer
9. Human Scum
10. Heritage
11. Orphan of Blight
12. Plaguebreeder

Line Up

Alan Grnja – Vocals
Elmer Maurits – Bass
Nouri Yetgin – Lead Guitar
Vladimir Golic – Rhythm Guitar
Jan Mato –Drums

Bewertung

1

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