Doch wohl niemand hätte vermutet nach dem hypnotisch-ruhigen "Hexenwind" derart bald seinen Nachfolger erleben zu dürfen, auf dem überdies erneut eine Wandlung vollzogen wird. Denn "Durch den Traum" erklingt noch facettenreicher und erwachsener. Dynamisch pendeln die in acht Sequenzen unterteilten Stücke zwischen purer Raserei und einfühlsamer Ruhe, verzerrten Gitarren sowie Akustikmomenten. Überraschend wirkt obendrein abermals Evígas unendlich scheinende gesangliche Ausdrucksfähigkeit, die neben dem inständigen Flüstern verhäuft das altbekannte Fauchen offenbart. Demgemäß werden unwiderlegbare Erinnerungen an die stürmische Anfangszeit des österreichischen Ensembles wachgerufen, welche nahezu virtuos mit den neuen Stilelementen harmonieren. Nichts versinkt. Und dennoch mutet vieles schiere Einbildung an. "Durch den Traum" wird gewiss nicht jedermann zusagen, noch wird es allen gelingen das Album zu entschlüsseln. Es ist zweifellos vielmehr als lediglich eine Reise durch den Traum. Es ist eine Wanderung in die Essenz allen Seins voll zügelloser Leidenschaft als auch emotionaler Aufgewühltheit, die noch lange nicht zu Ende ist...