Mir sind DREAM THEATHER das erste Mal 2003 mit ihrem Release „Train of Thought“ begegnet. Mit progressiven aber gleichzeitig harten Metalkompositionen tat sich mir eine völlig neue Welt innerhalb des härtesten Musikgenres der Welt auf. Songs wie „As I am“ oder „This Dying Soul“ waren kraftvoll und hart, melodisch, von Traurigkeit und Dunkelheit durchzogen ohne insgesamt zu aufgesetzt zu wirken, Progressive Metal par excellence! Als Mike Portnoy 2010 die Band verließ, habe ich DREAM THEATHER dann aus den Augen verloren. So war ich umso gespannter, „The Astonishing“ in die Finger zu bekommen, doch ich wurde enttäuscht. Von den beschriebenen Qualitäten ist wenig übrig geblieben. Doch so schnell werfen wir die Flinte nicht ins Korn. „The Astonishing“ ist als Rock-Oper konzipiert und handelt von einem Konflikt zwischen Technick und Menschlichkeit. Eine Band von jungen Rebellen versucht das unterdrückende System mittels Musik zu bekämpfen. Diese dystopische Fiktion ist als Konzeptalbum in komplexe 34 Songs verpackt. Musikalisch erwarten den Hörer Höhepunkt nach Höhepunkt. Die komplexen Songstrukturen, melodischen Riffs und Gesangslinien, die ruhigen Passagen abgewechselt mit dynamischen Abschnitten, wie beispielsweise bei „The Gift Of Music“, lassen DREAM THEATHER wie die neuen RUSH  darstehen. Etwas härter geht es erst bei „Lord Nafaryus“ und „Three Days“ zur Sache.

Dass DREAM THEATHER nicht mehr die alten sind, hatte sich ja bereits auf dem selbstbetitelten Vorgängeralbum von 2013 abgezeichnet. Mein Fall ist es nicht, aber die musikalische Qualität ist unbestreitbar. DREAM THEATER haben sich mit „The Astonishing“ ein musikalisches Denkmal in Form einer Rock-Oper gesetzt.