Mit ihrem dritten Album „Aneamic“ machen die Österreicher von Dystersol einen weiteren großen Sprung nach vorne. Aus modern treibenden Riffs, auf einer massiven Drumbasis mit kräftigen Vocals erschaffen Dystersol ein starkes Album mit unglaublich viel Dynamik.
In einem Vergleich fällt mir spontan eine schöne Mischung aus DevilDriver und Amon Amarth ein. Das Songwriting klingt wunderbar bombastisch und hat einen angenehmen, aber nicht dominanten, Melodic-Anteil. Dazu gibt es hämmernde Grooves die den Nacken ordentlich in Bewegung halten und eine wunderbar treibende Stimmung haben. Das ganze Album wirkt einfach sehr ganz- und einheitlich, ohne monoton zu werden. Der Openersong „Fail Better“ ist wie eine Hommage an den modernen Amon Amarth Sound und lehnt sich eher auf den schnellen Melodic Deathmetal. Songs wie „Mountain of Faith“ oder „In Dreams“ strotzen vor etwas langsameren Grooves, während „Soothsayer“ schon fast einen Thrash-Vibe versprüht. Die Songs des Albums sind sehr dynamisch und haben alle sehr individuelle Charakteristiken, verlieren aber niemals den typischen Dystersol Sound.
Die Vocals sind ein wahres Fest. Besonders im Vergleich zum Vorgängeralbum „Fifth Age of Man“ ist hier ein großer Sprung im Stimmklang von Sänger Lukas Hatzmann zu erkennen. Die Growls klingen viel definierter und weniger kratzig, besser gestützt und weicher in der Distortion. Von kräftig/saftigen Lowgrowls in feinstem Deathmetalsound bis zu sehr klaren Highscreams beweist er eine sehr große und kontrolliert eingesetzte Range, mit der er sehr geschmackvoll seine Lyrics um den Takt wickelt.
Inhaltlich handelt es sich bei „Aneamic“ um ein Konzeptalbum in dem beschrieben wird „wie ein Mensch, negativ beeinflusst und zu oft enttäuscht von seiner Umwelt und der Gesellschaft, zu einem Psychopaten wird.“
Alles in Allem ein wunderbares Modern-Deathmetal-Album mit mitreißenden Melodien und Grooves, welches mit viel Dynamik keine Langeweile aufkommen lässt. Man hört das Herzblut welches in das Songwriting investiert wurde und durch eine hohe Produktionsqualität wunderbar in Szene gesetzt wird.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
02. Fail Better
03. In Dreams
04. Battering Ram
05. Mountain Of Death
06. Shapeshifter
07. Nailed To The Stars
08. Rainmaker
09. Soothsayer
10. Dollmaker
11. Niedergang
12. Into The Void
Line Up
Gerhard Rosskogler - guitar
Andreas Kienleitner - guitar
Matthias Krenn - bass
Matthias Rinner - drums