Während der ersten Hälfte ihrer Gigs haben die Jungs um Frontman Zoltán „Zoli“ Farkas durchaus einen gewissen Unterhaltungswert, danach aber wurden mir jedes Mal sowohl Musik und als auch Bühnenshow zu eintönig. Nun war ich gespannt, ob das neue Album „Redemption“ durch mehr Abwechslungsreichtum überzeugen kann.
Ektomorf wird gemeingültig dem Thrash oder Harcore zugeordnet, wobei auch deutliche Crossover-Einflüsse spürbar sind. An sich ist das eine Kombination, die Gutes erwarten lässt. Ich muss auch zugeben, dass hin und wieder griffige Breakdowns und fette Doublebass-Einlagen gewaltig nach vorne preschen. Trotz allem will der Funke bei mir nicht richtig überspringen. Vielleicht liegt es an dem nach wie vor zu häufig gebrauchten „fuck“ („I’m In Hate“, „Stay Away“) oder allgemein an den einfallslosen Lyrics. Kunstlose Strophen, wenn man überhaupt von solchen reden kann, häufige Textwiederholungen und simple Refrains lassen die Songs größtenteils langweilig und unattraktiv erscheinen („God Will Cut You Down“, „Never Should“). Dennoch bemühten sich Ektomorf auf „Redemption“, z. B. mit Hilfe der Ballade „Sea of my Misery“, um stilistische Abwechslung. Ein anderes Lied, das positiv heraussticht ist „The One“. Ein gutes Lied, wie ich finde, was aber vor allem daran liegen mag, dass dieser Track in Zusammenarbeit mit Danko Jones entstanden ist.
Alles in allem haut mich die Platte nicht von den Socken. Eingefleischte Fans, die mit Eintönigkeit von Text und Musik bisher gut gefahren sind, werden mir mit Sicherheit lautstark widersprechen. All diejenigen, die sich als Fans angesprochen fühlen, werden, und da bin ich mir sicher, auch die neue Platte begeistert feiern. Musik ist und bleibt einfach Geschmackssache!