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Ab heute braucht man sich darüber keine Gedanken mehr zu machen oder nächtelang vor dem Fernseher zu verbringen, um die neuesten Errungenschaften im Shopping-TV zu sichten. Denn die rund um Köln beheimatete deutsche Ausnahmeband ERDMÖBEL hat endlich ein Weihnachtsalbum veröffentlicht, nachdem sie die letzten Jahre jedes Mal zum freudigen Fest einen Weihnachtssong veröffentlich hat. Neben der ironischen Coverversion von WHAMs 'Last Christmas' finden sich auf dem Album noch elf weitere Ausnahmekompositionen, die das Fest der Liebe, so die Propaganda der beiden Mainstream-Konfessionen, sowie den Jahreswechsel ('Erster Erster') thematisieren.

Demzufolge findet sich auf dem Album bereits schon veröffentlichtes Material neben neuen Aufnahmen. Und so ist es die Kompilation und der Album-Titel, die den ganz besonderen Reiz ausmachen. Dabei wird in gewohnter Manier Alternative Pop geboten, der so alternative ist, dass der Sound so ungewöhnlich ist, dass hier die Bezeichnung einzigartig, mit der sonst ja oft inflationär um sich geworfen wird, wirklich zutrifft. Man nehme nur den Gute-Laune-Song 'Ding Ding Dong', ein wirklicher Bringer auf den Live-Konzerten, der mit seinem Refrain "Ding, Ding, Dong, Ding, Ding , Dong, Klingelingeling, Ding, Dong, Jesus weint schon" auch den überzeugtesten Nichtsänger zum Mitsingen bringt.

Legendär ist natürlich auch der Song 'Lametta', ein Duett mit der Schauspielerin Maren Eggert, die vielen als Psychologin aus dem Kieler Tatort bekeint sein dürfte. Wem dabei Loriots "Früher war mehr Lametta" einfällt, ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Aber ERDMÖBEL können auch besinnlich, nachdenklich bis traurig, wie ihre Weihnachtsversion des auf dem Longplayer "Für alle, die nicht wissen wie" befindlichen 'Ich wollte, die Welt ginge immer bergab' unter Beweis stellt. Die Musik, die die Mannen um Markus Berges und Ekimas machen, zu beschreiben, ist nahezu unmöglich. Denn ERDMÖBEL machen aus Texten Musik, die durch eine unglaubliche Gleichzeitigkeit von melancholischer Tiefe und beschwingter Leichtigkeit eine ungeahnte Wirkung zu entfalten vermag, die beim jungfräulichen Hörer mitunter Irritationen hervorrufen kann, die aber spätestens beim zweiten Hören hypnotische Kräfte entfaltet.

Und so wird der aufgeklärte und offene Hörer garantiert mit verschiedensten Erinnerung an seine eigene Weihnachtshistorie konfrontiert, die die verschiedensten Sinne anzusprechen vermag. Songs wie das nachdenklich eingängige 'Russisch Brot', das weihnachtspolkareske 'Muss der heil'ge Nikolaus sein' oder das ironisch kritische 'Goldener Stern' sprechen da eine ganz eigene Sprache.

Kurz: Wem das jährliche, ewig gleiche Weihnachtsgedudel von WHAM oder CHRIS REA mächtig auf die Nerven geht, hat jetzt eine wirkliche Alternative. Denn ERDMÖBEL erwecken mit ihrem Weihnachtsalbum "Geschenk" alte Erinnerungen an das "Fest der Liebe" mit neuem Leben, sorgen aber zugleich durch ein erfrischendes Maß an Ironie und Kritik für eine gesunde Distanz, die nötig ist, um diese mit allzu viel Erwartungen aufgeladene Feiertage zu erden und erträglich zu machen, damit man den Blick für das wirklich Wichtige im Leben nicht aus den Augen verliert.

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Kategorie

V.Ö.

21. November 2014

Label

Jippie (Rough Trade)

Spielzeit

Tracklist

01. goldener stern
02. fräulein frost
03. weihnachten in tamariu
04. ding ding dong
05. rakete zwischen den jahren
06. russisch brot
07. lametta
08. ich wollte, die welt ginge immer bergab
09. muss der heil'ge nikolaus sein
10. der letzte deutsche schnee
11. erster erster
12. weihnachten (last christmas)
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Line Up

markus berges - gesang, gitarre

ekimas - bass, gitarre, posaune, gesang

proppe - klavier, orgel, akkordeon, casiotone 301

dewueb - schlagzeug

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