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Meinem Eindruck nach wurden Dinge wie Bläser etwas in den Hintergrund gestellt, die Songs sind eher eine Mischung aus Singer/Songwriter und Punkrock. Die große Scheibe, von Farin als Büffelherde bezeichnet, benötigt auf jeden Fall mehr als einen Anlauf um in der Ohrmuschel einzunisten. Das kleine Album, oder auch der Ponyhof genannt, wartet dann mit sehr chilligen Sounds auf, die eher dem Reggae ähneln. Aber ein Song wie „Insel“ schafft es selbst im düsteren November, für gute Stimmung zu sorgen. Allerdings erinnert der Refrain irgendwie ein bisschen an „Adolf, die kleine Nazisau – Ich hock in meinem Bonker“. Aber macht natürlich nichts. Auf jeden Fall ist die Stimmung auf dem kleinen Album deutlich besser als auf dem großen Album: zusammen mit dem Albumtitel könnte man aus dieser Verteilung ja glatt eine philosophische Ableitung versuchen.
Songs wie „Krieg“, die sich mit der tödlichen Schlacht in den deutschen Einkaufszonen auseinandersetzt und irgendwie an den Kollegen Lison samt Anhang erinnert oder „Pakistan“ können nach einigen Durchläufen überzeugen. Auch das melancholische „Die Leiche“ ist ein echter Hammer – erinnert es von der Geschichte doch fast irgendwie an die niedersächsischen Tatort Fälle.
FURT zeigen sich auf „Die Wahrheit übers Lügen“ als deutlich gereifte und innovative Band, die für viele Geschmäcker den richtigen Sound hat. Stört es dabei, dass das Album als fettes Packages im Digipack und mit fetter CD-Travelbox kommt? Mich nicht. Im Gegenteil: Zwei abwechslungsreiche Alben und eine gute Aufmachen, lassen das dritte Studioalbum zu einer runden Sache werden.

Kategorie

V.Ö.

16. November 2008

Label

Völker hört die Tonträger

Spielzeit

Tracklist

Line Up


Bewertung

1