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Nach ein paar Minuten und den ersten Höreindrücken kann ich attestieren, dass das unverkennbar musikalisch immer noch die Farmer Boys sind und ich sie sofort erkannt hätte, hätte man mich über die Musik im Unklaren gelassen.

Schauen wir uns an, was die zwölf neuen Stücke im einzelnen zu bieten haben.

Mit "Cosmos" hat man ein Keyboard-Intro am Start, dass vor Dramatik nur so strotzt und unaufgesetzten, cineatischen Pathos erzeugt. Der erste richtige Song "Faint Lines" baut dann eine bedrohliche Atmosmphäre auf und ich habe ihn als sehr spannungsgeladenen Titel wahrgenommen. "Fiery Skies" wird von den Drums dominiert und vom Bass getrieben. Eine schön flotte und vor allem bollernde Nummer mit großem Hitpotential. "You And Me" ist dann wieder ein ruhigeres Stück mit genialen Melodien, dass von Matzes starkem Gesang geprägt ist und kommt etwas gemäßigter vom Tempo daher. Auch hier besteht absolutes Hitpotential. Mit "Isle Of The Dead" folgt der nächste Knaller. Eine Spitzenballade mit Akustikgitarre und Pianobegleitung, begleitet von sehr einfühlsamen Gesang. Später ergänzen Streicher. Hammer!!!
"Tears Of Joy" ist dann eine Midtempo-Nummer, die zwar gut durchflutscht und auch ein paar nette Soli bietet. Tut zwar nicht weh, fällt aber auch nicht großartig auf. "Mountains" leitet als kurzes Zwischenintro per Keyboard "Stars" ein. Eine gefällige Nummer, die aber erst gegen Ende so richtig aufhorchen lässt. Darauf kommt mit "Oblivion" vielleicht die Nummer, die am ehesten noch auf einem der beiden Vorgängeralben stehen hätte können. Sehr groovig, gespickt mit coolen Riffs und zum Ende hin dann ein bisschen Muse-Style. Der Beat am Anfang von "In The Last Days" lässt an den Beginn von Grönemeyers "Männer" denken. In Wirklichkeit haben wir es hier aber wieder mit einer härteren Nummer mit fetten Gitarrenriffs zu tun, gefolgt von einem softeren Refrain. Der Schluss des Songs wiederum hingegen erinnert mich an irgendein Movie Theme aus den 90ern. Ich kann es aber nicht ganz einordnen..... das von Con Air?
"Revolt" ist ähnlich wie "Fiery Skies" wieder ein sehr stampfendes Stück mit herrlich bollerndem Bass. Sehr eingäng und deshalb auch sehr hitverdächtig. Abschließen tut man mit dem Titeltrack "Born Again", welcher wieder das Theme aus dem Intro aufgreift. Matzes Gesang ist einmal mehr sehr variabel hier und er klingt bisweilen auch mal gänzlich anders. Das Songkonstrukt strahlt eine sehr ungekünselte Theatralik aus. Eine ganz, ganz feine Ballade mit erhabenen Melodien, die in warme Keyboardteppiche eingehüllt ist. Ein Abgang mit Stil und ganz nach Maß sozusagen.

Um die Eingangsfrage mit John Wicks Worten zu beantworten: "Alle fragen mich ständig, ob ich zurück bin. Ja, ich hab das Gefühl, ich bin es!" Und das sind die Farmer Boys zweifelsohne auch. Ihr Sound ist ganz genau so einzigartig und unverkennbar wie damals. Matzes Gesang ist nach wie vor absolut stark und facettenreich und er bedient alles zwischen rauchig und rockig bis hin zu sensibel und geradezu zerbrechlich. Er ist und war nie ein wirklicher Metal Shouter, sondern ein richtiger und vor allem sehr guter Sänger. Was die Songs und das Songwriting angeht, ist man vielleicht dem Alter entsprechend insgesamt leicht etwas ruhiger geworden, was nicht heisst, dass die Jungs nicht auch ein paar
Bretter am Start haben. Gleiches gilt für Breitwand, Epik und Co. Alles noch da, aber etwas dezenter. Wirklich schlecht ist kein einziger Titel, auch wenn ein, zwei Stücke etwas untergehen. Mit "Fiery Skies" und "Revolt" hat man zwei richtige Partykracher am Start und "You and Me", "Isle Of The Dead", wie auch "Born Again" sind saustarkes Material für die sanften Stunden.

Kategorie

V.Ö.

02. November 2018

Label

Arising Empire

Spielzeit

49:19 min.

Tracklist

  1. Cosmos
  2. Faint Lines
  3. Fiery Skies
  4. You and Me
  5. Isle of the Dead
  6. Tears of Joy
  7. Mountains
  8. Stars
  9. Oblivion
  10. In the Last Days
  11. Revolt
  12. Born Again

Line Up

Matthias Sayer | Vocals
Alex Scholpp | Guitars
Ralf Botzenhart | Bass
Richard Düe | Keyboards
Timm Schreiner | Drums


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