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Firewind, Stormwarrior, Kiuas

Wie üblich zu solchen Anlässen, war die Halle ähnlich schüttern gefüllt, wie das Haar auf den Köpfen der meist etwas älteren, männlichen Besucher. Mir war es aber egal, wollte ich doch unbedingt Stormwarrior sehen, die mit HEading Northe ein bärenstarkes Album abgeliefert hatten. Eric und Beach sind bekanntlich einige der größten Poser der Welt und waren sich für dieses Package zu fein. Selber schuld, sage ich da nur, denn der Abend war sein Geld für alle Beteiligten mehr als wert.
Die Finnen von Kiuas eröffneten das bunte Treiben und erinnerten optisch eher an eine deftige Band im Sepulturastile, doch dieser Eindruck täuschte, wie sich schnell herausstellte. Sänger Ilja Jalkanen konnte schnell mit seinem variantenreichen Gesang überzeugen und Mikko Salovaara sorgte mit seinen Flitzefingern für druckvolle Gitarrenarbeit, so dass sich schnell ein kleiner Pit von Kuttenträgern vor der Bühne bildete. Insgesamt ein sehr solider Auftakt für diesen viel versprechenden Abend.
Nach etwa 50-55 war es dann Zeit für die Hanseaten von Stormwarrior und, ich nehme es vorweg, sie erfüllten alle Erwartungen. Jungstar Alex Gruth war wirksam vor einen Ventilator platziert, so dass die dunkle Mähne metalgerecht wehte. Lars lieferte trotz stimmlicher Probleme eine absolut gelungene Show ab. Die Jungs klingen live noch mehr nach einer rohen, ungezähmten Version von Helloween oder Gamma Ray: hervorragende mehrstimmige Gitarrenläufe, auf den Punkt gespielt, schnelle Riffs und herausragende Melodien.
Die Band konnte die durch "Heading Northe" geweckten Erwartungen an diesem Abend mehr als nur erfüllen, sie empfahlen sich als absolut sehenswerte Liveband, was nicht zuletzt an Songs wie dem genialen "Metal Legacy", "Ragnarök", oder auch älteren Stücken wie "Into Battle", "Iron Prayer" oder "Heavy Metal Fire" lag. Die Band versprühte puren Heavy Metal.
Schließlich wurde es Zeit für die Griechen von Firewind. Irrtümlich hatte ich die Herren mit "Ironfire" verwechselt und war dementsprechend überrascht, eine Truppe langhaariger Herren in Schwarz auf die Bühne marschieren zu sehen. Und sie nahmen die Bühne im Sturm, darf man sagen. Eine absolut mächtige Bühnenpräsenz: Basser Petro Christo (ex-Breaking Silence), Gitarrist und Keyboarder Bob Katsionis und Bandleader Gus G an der Gitarre wussten genau, was man von einer Heavy Metal Band erwartet. Es wurde synchron gebangt und gepost, die Spielfreude war praktisch mit den Händen zu greifen und die Songauswahl war hervorragend. Musikalische Höhepunkte waren auf jeden Fall die hintereinander folgenden Songs des aktuellen Albums, "My Loneliness" und "Mercenary Man". Genial! Überraschender Weise war auch das Instrumental der Jungs wirklich unterhaltsam, dass es auf einem harten Thrash Metal Riff basierte und zeigte, weshalb Gus auch bei Arch Enemy ein gerngesehener Saitenhexer ist. Die Band wirkte rundum sypathisch, auch wenn die Grimassen des ehemaligen Majestic Sängers Apollo Papathanasio zeitweise etwas psycho wirkten. Man muss es den Jungs lassen - vielleicht waren nicht alle Studioalben genial, aber sie wissen, wie man eine hammer Show spielt und den Fans das Gefühl vermittelt, für ihr Geld einen echten Gegenwert bekommen zu haben
Wer diesen Abend wegen eines zweitklassigen Spiels von 96 gegen Köln verpasst hat, der ist selber schuld und wird wohl auf ewig dazu verdammt sein, nur noch AC/DC zu hören (ja Eric, du bist gemeint!). Alles Bands waren gut und die Show steigerte sich kontinuierlich mit jeder Band. Hammer!

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