Der Film „Kill Bill“ lässt grüßen, denn nicht nur, dass der Bandname FIVE FINGER DEATH PUNCH sich auf eine dort vorkommende Kung-Fu-Technik bezieht, die fünf US-Amerikaner sind auch kurz davor, zwei Longplayer unter einem Titel zu veröffentlichen, noch dazu unter einem ziemlich langen: „Wrong side of heaven and the righteous side of the hell, Volume 1“. Und da sagt man doch immer, auf die Länge kommt es nicht an. Parallelen zu anderen Bands wie STONE SOUR mit ihren beiden „House of gold and bones, part 1/ 2“ sind natürlich nur rein zufällig.

Aber befindet man sich beim Hören des Albums nun auf der falschen Seite des Himmels oder der richtigen Seite der Hölle? Eine sehr philosophische Frage. Was bekommt man den nun? Zunächst einmal eine gehörige Portion kräftigen, dynamischen, bisweilen aggressiven modernen Metal, der zumindest in dieser Hinsicht zu überzeugen weiß. Raue, tiefe Vocals sorgen im Verein mit treibenden hammerharten Riffs für ein hohes Maß an druckvoller brutaler Dynamik ('Burn MF'), die sich allerdings des Öfteren wiederholt, was die Gefahr einer Abnutzung erhöht.

Dann gibt es aber auch Songs, auf denen das düstere melancholische Element dominiert, was sich in größerer Eingängigkeit und Melodielastigkeit manifestiert ('Anywhere but here'). Eine willkommene Abwechslung, die zu einer größeren Bandbreite des Albums führt. Auf der Habenseite kann der Longplayer zudem die vielen Gastauftritte verschiedenster Metalgrößen verbuchen. So geben sich unter anderen Rob Halford (JUDAS PRIEST), Maria Brink (IN THIS MOMENT), Max Cavalera (SOULFLY) die Ehre. Ungewöhnlich gut ist zudem 'Diary of a deadman', sehr emotional mit Sprechgesang.

Für meinen Geschmack liefern FIVE FINGER DEATH PUNCH ein gutes, solides Album der Kategorie Modern Metal ab, mehr aber auch nicht. Die Konzentration auf die wirklich guten Songs der Aufnahmesession hätten dieses Bild vielleicht verändern können. Denn manchmal ist weniger mehr....