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Und auch im Vorfeld zu dem elften Studiowerk der Hanseaten sah sich der Rezensent bereits verbalen Hieben mit dem Thorhammer und der Metalkreissäge ausgesetzt. Kritik an ihren Heroen hören die Fans von GAMMY RAY offenbar nicht gerne. Nun gut, nach dem katastrophalen „To The Metal“ Output hatten sich Hansen, Richter, Schlächter und Ehré ja mit der „Master of Confusion“ EP schon teilweise wieder rehabilitiert. „Hellbent“ dürfte dann wohl auch als lyrischer Ausläufer des „To The Metal“ Tsunamis angesehen werden – allerdings auf musikalisch höherem Niveau, denn der Songs erinnert durchaus an JUDAS PRIEST auf „Painkiller“. Doch auch der episch-lange Opener „Avalon“ stimmt den Rezensenten durchaus versöhnlich. Unkompliziert präsentiert man sich in „Born to Fly“, welches im Mittelteil wiederum an PRIEST erinnert. Zu „Empire of the Undead“ und „Master of Confusion“ hat sich der Rezensent ja bereits an anderer Stelle geäußert. Sie sprechen musikalisch deutliche Worte. Das ruhige „Time for Deliverance“ entführt den Hörer schließlich in „Land of the Free“ Zeiten – bleibt jedoch etwas vorhersehbarer als das damalige Songwriting. Auch mit „Demonseed“ qualifizieren sich GAMMA RAY mehr als Metal Band als mit irgendeinem Song auf „To The Metal“: ein kraftvoller Metal Stampfer der Elemente der jungen Wilden wie STORMWARRIOR oder MAJESTY aufgreift. Der beste Song des Albums ist vielleicht „Seven“, da GAMMA RAY hier ungezwungen, frisch und knackig wirken und dazu auch noch ne gute Melodie abliefern. Mit „Built A World“ gibt es dann einen durchwachsenen Bonussong für die europäischen Käufer. Und die opulente Deluxe Edition wurde schließlich noch mit einigen Studio-Session Songs angereichert.

Die DVD enthält einen fast einstündigen Film in dem die Band nicht nur ihre Heimatstadt vorstellt und sich zu verschiedenen Fragen äußert, sondern in dem auch noch Musik aus dem Studio enthalten ist. Darüber hinaus gibt es einige Promo- und Livevideos, so dass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Der Rezensent ist sich sicher, dass die Band es nicht mehr hören kann, aber trotzdem scheut er sich nicht, es auszusprechen: „Empire of the Undead“ ist um Meilen besser als das letzte Studioalbum. Die Verleihung der Goldmedaille für das beste Album des Monats hält der Rezensent dann doch für übertrieben, denn für diesen Titel halten sich doch verschiedene weniger hoch dekorierte Kapellen im Hintergrund bereit. Tja, was bleibt denn nun? Der Rezensent hat fein säuberlich die Haare aus der Suppe bzw. dem Album herausgesammelt. Und doch gelangt er am Ende zu einem für ihn versöhnlichen Ergebnis: An Glanzleistungen wie „Land of the Free“ oder „Somewhere out in Space“ können GAMMA RAY anno 2014 nicht anschließen, aber sie können den Ausrutscher von vor vier Jahren durchaus vergessen machen und zeigen, dass sie noch lange nicht tot sind.

Protestbriefe bitte an meine Adresse. Durchschläge dürfen an Honoratioren, den Papst und Putin geschickt werden.

 

Kategorie

V.Ö.

28. März 2014

Label

ear Music

Spielzeit

Tracklist

01. Avalon
02. Hellbent
03. Pale Rider
04. Born To Fly
05. Master Of Confusion
06. Empire Of The Undead
07. Time For Deliverance
08. Demonseed
09. Seven
10. I Will Return
11. Built A World (European Bonustrack)

12. Avalon (Live from Studio)

13. The Spirit (Live from Studio)

14. Empire of the Undead (Live from Studio)

DVD

Live from the final studio session

1. The Spirit

2. Empire of the Undead

3. Demonseed

4. Empathy

5. Tour of Hamburg with da Rrrrrayzzzzz: Interviews with Kai Hansen

6. To the Metal Promo Video

7. Gamma Ray (Live)

8. Wings of Destiny (Live)

9. Send me an Angel (Acoustic)

Line Up

Vocals & Guitar: Kai Hansen
Guitar & Keyboards: Henjo Richter
Bass: Dirk Schlächter
Drums: Michael Ehré

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