Und ähnlich wie CARCASS oder MASSACRE hatte auch im Hause die Veränderung endgültig Einzug gehalten. War „Erase“ bereits deutlich langsamer und grooviger geworden, so verfolgte man diesen Weg auf „Soul Survivor“ konsequent weiter, was bei eingefleischten Death Metallern der ersten Stunde nicht selten zu enttäuschten Gesichtern und der Abkehr von ihren einstigen Heroen führte. Konnten Nuclear Blast mit „Erase“ noch den ersten Charteinstieg in der Labelgeschichte feiern, so musste man nun für „Soul Survivor“ sinkende Verkaufszahlen hinnehmen. Und obwohl die Scheibe durchaus hörenswerte Songs enthält, schienen die Niederländer mit ihrem Death’N’Roll damals irgendwie zwischen den Stühlen zu sitzen. So besiegelte die Scheibe dann auch die Zusammenarbeit mit Nuclear Blast und GOREFEST fanden für das nächste Album eine neue Heimat bei Steamhammer in Hannover.
Und schon der Opener und Titeltrack „Chapter 13“ zeigt, dass sich die Niederländer endgültig vom brutalen Death Metal verabschiedet haben. Zwar gurgelt Frontmann Jan-Chris De Koeijer auch auf dem fünften Album noch vor sich hin. Doch die Songs tragen nun weniger den Stempel des brutalen Death Metal als vielmehr von Motörhead & Co und das Spiel von Klampfer Boudewijn Bonebakker wird zunehmend melodiöser. Dass die Fans der ersten Stunde mit Songs wie „Broken Wings“ nur noch wenig anfangen konnten, verwunderte eigentlich nicht. Immerhin brachte die Scheibe den Niederländern einen Supportslot für JUDAS PRIEST ein – doch die kränkelten damals bekanntlich auch ohne Frontsirene Halford vor sich hin. Und das typische PRIEST Publikum konnte mit dem Sound von GOREFEST wohl auch nicht wirklich etwas anfangen. Kein Wunder also, dass die Band kurze Zeit später den Hut nahm und sich aus der Musikwelt verabschiedete.
Neben den beiden Alben, haben Metal Mind Prod. die jeweiligen Demos ausgegraben sowie die Songs der „Freedom“ Single ergänzt. Auf der zweiten CD findet sich zudem noch ein gruseliger Remix von „Chapter 13“, der wohl eher die Fans von ESKIMO CALLBOY ansprechend dürfte. Außerdem gibt es noch drei Songs vom Dynamo 1996, die bereits auf einem „False“ Re-Release aus dem Jahre 1997 zu hören waren.
Abermals kommt die Musik als Digipack verpackt, limitiert und nummeriert und mit Bildern und Linernotes versehen. Musikalisch mögen diese Scheiben zwar nicht an den Kultstatus der ersten Alben oder an die Qualität von „Erase“ heranreichen, hörenswert sind sie aber dennoch. Eine schöne Möglichkeit, um die Sammlung angemessen zu vervollständigen.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
Line Up
Jan-Chris De Koeijer - Vocals & Bass Guitar
Boudewijn Bonebakker - Guitars
Frank Harthoorn - Guitars
Ed Warby - Drums