Nach dem Abrutsch in die Weichspühlregion der deutschen Hardrockszene, Namenswechsel und Rückkehr als "Grave Digger", hat sich das Personalkarussel um Sänger Chris Boltendahl wiederholt gedreht, doch dafür gab es eine ganze Reihe bemerkenswerter Alben - allen voran das phantastische "Tunes Of War" oder auch "Knights of the Cross". Seit den Erfolgen mit dem Konzept-Album Rezept haben sich die Rheinländer verschiedenster Themen angenommen: von Excalibur über Edgar Alan Poes Horrorgeschichten.
In dieser Hinsicht fügt sich "Liberty or Death" hervorragend in die Vita der Band ein, hat man sich doch diesmal das Thema einstiger Freiheitsbewegungen und der damit einhergehenden Kriege und Konflikte zur Brust genommen. Musikalisch ist es dem Fünfer gelungen, ein Album wie aus einem Guß zu erschaffen und man muss sich nicht durch tiefe musikalische Täler schleppen, um zum nächsten Höhepunkt zu gelangen.
Der größte Ohrwurm ist sicherlich das getragene "Silent Revolution", aber auch ansonsten ist für Abwechslung gesorgt: so gibt es bei "Highland Tears" mal wieder einen Dudelsack, "Massada" besticht durch orientalische Klänge und das Album bietet für jeden Tempogeschmack etwas Passendes.
Zwar erreicht "Liberty Or Death" nicht die Klasse von "Tunes Of War", ist aber weitaus besser als etwa "The Grave Digger", welches mit viel zu düster war. "Liberty or Death" überzeugt durch ausgewogenes Songwriting, gute Refrains und einen satten Sound - die besten Voraussetzungen also, um das Gütesiegel "Heavy Metal - Made In Germany" zu bekommen. Der Totengräber ist zurück und "back for attack"!