Die Texte beziehen sich vorwiegend auf alte Volks- und Kinderlieder, aber auch Märchen. Dabei wurden sie aber einmal kreuz und quer durch den Fleischwolf eines total kranken Gehirns gezogen und heraus kommen sind Songs wie „Butzemann“, oder „Wicht“. So wird unter anderem aus der „Heissa Kathreinerle“ eine Peitsche schwingende Domina, verpackt mit ordentlichen Riffs und netten Groovs. Ich musste mich doch selber recht oft beim Schmunzeln erwischen, bei Tracks wie „Butzemann“ oder „Kiste“. Doch „Nein“ schafft es recht souverän die Balance zwischen ernsthafter und erheiternder Musik zu halten. Die Idee ist zwar nicht neu, aber doch recht ordentlich umgesetzt. Das Klanggerüst ist okay und besticht zwar nicht durch geniale Einfälle, aber negative Ausreißer sind dafür auch nicht zu finden. So dynamisch „Nein“ mit „Butzemann“ und „Heissa Kathreinerle“ anfängt, so lahm und müde wirkt das Ende der Platte. Irgendwie ging am Ende doch die Luft aus und die Songs wirken doch etwas zäh und die Abwechselung bleibt etwas auf der Strecke. Wenigstens „Häschen“ am Ende nimmt etwas von der Dynamik des Anfangs wieder auf. Bemerkenswert ist noch die Tatsache, dass es sich zwar um eine Eigenproduktion handelt, die aber dermaßen ordentlich produziert wurde, dass ich es gar nicht mitbekommen habe, hätte ich es nicht gelesen. Was aber wiederum nichts großartig an dem Inhalt ändert. Fans von Knorkator oder JBO können mit ruhigem Gewissen mal reinschnuppern. Das 29 Minuten lange Album ist zum fairen Preis von 6€ auf http://www.haematom.de/ zu haben.