Man kann es nichts anders sagen. Unser sympathisches Nachtbarländchen, die Niederlande, ist wirklich eine Death-Metal-Hochburg. Und dass dem so ist, dazu haben HAIL OF BULLETS ihr Übriges beigetragen, vor allem in Form ihrer beiden Longplayer "...Of Frosts And War" (2008) und "On Divine Winds" (2010), die zum einen das "Unternehmen Barbaraossa" und zum anderen das Ringen der US-Amerikaner mit Japan thematisieren.
Die Holländer haben also ein überaus großes Faible für alles, was mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun hat, und so haben sie sich dieses Mal den Aufstieg und Fall des deutschen Generalfeldmarschalls Rommel vorgenommen, der als "Wüstenfuchs" in Afrika zum Kriegshelden wurde auch im Ausland hohes Ansehen genoss, dann allerdings von Hitler in den Selbstmord getrieben wurde.
Anders als der etwas gesetztere Vorgänger "On Divine Winds" geht es dieses Mal aber direkt in die Vollen. Die Songs sind insgesamt schneller, rauer und aggressiver. Mit einer ungeahnten Energie und Dynamik brettern HAIL OF BULLETS nach vorn ('Swoop Of The Falcon') und beweisen, dass sie musikalisch noch eine Schippe draufgelegt und noch eine Stufe mehr auf dem Weg in den Death-Metal-Olymp erklommen haben. Denn ihr Death-Metal wird gekonnt und organisch mit Elementen des Heavy-, Thrash- und Doom Metal angereichert, so dass das Zuhören von der ersten bis zur letzten Sekunde eine wahre Freude ist.
Gewohnt stark ist das Riffing, dass bisweilen gewohnt militärisch marschierend daherkommt ('DG-7'), nur um dann maschinengewehrfeuermäßig in eine Art Sturmangriff überzugehen. Konstitutiv ist natürlich auch wieder die hintergründige Melodik, die das Düstere, das Geheimnisvolle und das Tragische gekonnt zum Ausdruck bringen vermag. Anders als bei den Vorgängeralben wird aber dieses Mal den Gitarrensoli ein breiterer Raum eingeräumt ('To the Last Breath of Man and Beast').
Auch vor deutschen Texteinsprengseln wird nicht Halt gemacht, wie z.B. "Gespensterdivisionen" oder die nachgesprochenenen vermeintlich letzten Worte Rommels.
Fazit: Ein unglaublich dynamisches und wuchtiges Death-Metal-Opus der alten Schule, das gekonnt die Tradition und Moderne dieses Genres zu versöhnen vermag, ohne auf den Blick über den Tellerrand zu verzichten.