„At Every Door“ entpuppt sich recht schnell als die leibhaftige gewordene Intensität. Stylistisch sind die Skandinavier wirklich schwer zu beschreiben. Die Musik ist einfach nur schleppend und wuchtig und dabei so wundervoll und unverwechselbar. Klar, es ist schon eine deathige, düstere Doom Metal Scheibe, die auch rein nichts neumodisches an sich hat, vielmehr gewinnt man den Eindruck, dass das Dargebotene irgendwann in den 90ern seinen Ursprung hat und das ist absolut gut so. Ich bin komplett gefangen von diesem Sound, der einem das Herz gefrieren lässt und dennoch auch genau das richtige für eisige, dunkle Wintertage wie diesen ist. Die beiden ersten Nummern „Ten Thousand Cranes“ und „Ash and Dust“ sind dabei sicherlich die wuchtigsten und brachialsten Nummern. Wer die ganz frühen Scheiben von Paradise Lost mochte, Celestial Season und Cult Of Luna zu seinen Freunden zählt, ist hier genau richtig. Gänsehautfaktor 100 %!!! Auch im weiteren Verlauf dieses tontechnischen Monuments wird natürlich in erster Linie Doom at its best zelebriert, dennoch driftet man des Öfteren in seichtere Gothic Gefilde ab. Auch Gesangstechnisch gibt man sich dabei variabel. Von tiefen Orphanage mäßigen Grunts über Nick Holmes’ Death Metal Gesang der ersten Stunde bis zu cleanen, flüsterähnlichen Vocals à la Theatre Of Tragedy ist alles jeweils passend zur musikalischen Untermalung dabei. Auch hört man bei dem einen oder anderen Riff heraus, dass die Jungs gerne Anathema und Katatonia hören und zudem auch dem melodischeren Black Metal nicht abgeneigt sind. Alles Attribute, die für „Hanging Garden“ sprechen. Bei allen großartigen Veröffentlichungen im letzten Jahr, ist dies dennoch die intensivste Scheibe die ich seit Langem gehört habe und für meine Person besteht definitiv Nachholbedarf was die ersten beiden Alben angeht. Aber jetzt ist erstmal weiter Heavy Rotation angesagt, denn „At Every Door“ ist derzeit mein Personal Mindfuck, mein musikalisches Branding!