Wir brauchen gar nicht um den heißen Brei herumzureden. Die atmosphärischen und düsteren Modern Metaller von HANGING GARDEN stehen in den Startlöchern, um mit „The Garden“ ihr bisher bestes Album zu veröffentlichen. Nach einer kleineren Schwächeperiode im Nachgang zu ihrem Klassiker „At Every Door“ hatten die Finnen mit „Into That Goodnight“ und „Skeleton Lake“ wieder sehr gute Longplayer abgeliefert. Mit „The Garden“ ist ihnen aber ein wahres Meisterwerk gelungen, an dem sich zukünftige Platten werden messen lassen müssen.
Schon der Opener und titelgebende Track zeigt in beeindruckender Manier, dass man immer die richtige Balance zwischen sehnsuchtsvoller Melancholie und rauer Infernalität zu finden vermag. Dazu tragen auch die unter die Haut gehenden, gefühlvollen Vocals von Riikka und das vor Kraft strotzende, infernale Growling von Toni Hatakka bei. 'The Four Winds' geht dann stärker in Richtung des typisch finnischen, traditionell folkloristisch angehauchten melodischen Death Metal. Ein wirklicher Jahrhundertsong ist 'The Construct', der zum einen den wehmütigen-mitreißenden Geist von PARADISE LOST atmet, in vokalischer Hinsicht aber auch ein wenig an Peter Steele von TYPE O NEGATIVE erinnert. Weltklasse!
'The Song Of Spring' strotzt nur so vor emotionaler Wehmütigkeit, die immer aber auch mit kraftvoller Hoffnung versehen wird. 'The Fire At First Dawn' ist etwas schmachtender, wohingegen bei 'The Nightfall' der Brachialitätsregeler aufgedreht wird. Herrlich! 'The Stolen Fire' überzeugt durch seinen hymnischen Charakter, dem durch phasenweise Nachdenklichkeit eine ungeheure Intensität verliehen wird. 'The Journey' kann in einem Umfeld voller Sehnsucht und Schwermut wiederum mit einem überaus mitreißenden Refrain aufwarten. Mehr Energie geht nicht. Zum Herunterkommen gibt es dann das instrumentale, fast schon loungige Interludium 'The Derelict Bay', ehe das mitreißende, brachiale 'The Fireside' fast schon Optimismus verbreitet und das versöhnlichere 'The Resolute' das Ende des Album besiegeln.
Fazit: Mit „The Garden“ haben HANGING GARDEN ein wirklich herausragendes Album erschaffen, auf dem ihr traditionell atmosphärischer, sehnsuchtsvoller und wehmütiger Sound durch ein deutliches Mehr an brachialer, energiegeladener und mitreißender Dynamik zu einer explosiven Mischung vereint und auf eine neue Stufe katapultiert wird. Besser kann atmosphärischer, death-doom-düster angehauchter Metal nicht klingen!
Kategorie
V.Ö.
24. März 2023
Label
Agonia Records
Spielzeit
Tracklist
01. The Garden
02. The Four Winds
03. The Construct
04. The Song of Spring
05. The Fire at First Dawn
06. The Nightfall
07. The Stolen Fire
08. The Journey
09. The Derelict Bay
10. The Fireside
11. The Resolute
Line Up
Mikko Kolari - Guitar
Jussi Hämäläinen - Guitar
Nino Hynninen - Keyboards
Antti Ruokola - Drums
Jussi Kirves - Bass
Riikka Hatakka – Vocals
Jussi Hämäläinen - Guitar
Nino Hynninen - Keyboards
Antti Ruokola - Drums
Jussi Kirves - Bass
Riikka Hatakka – Vocals
Toni Hatakka – Vocals