Dem totalen Thrash-Underground sind HAVOK mittlerweile entwachsen und den meisten Connaisseuren dieser Musikrichtung ein Begriff.
Es fällt auf, dass "V" erstmal eine Zeit braucht, um zu reifen. Bei mir blieb jedenfalls bei den ersten Hördurchgängen nicht besonders viel hängen. Mit weiteren Durchgängen kristallisieren sich aber dann doch Highlights wie "Post-Truth Era" (cooles Gitarren-Lead im Refrain), "Betrayed By Technology" (Groover) oder "Phantom Force" (schöner Knüppel-aus-dem-Sack Song) heraus. Die Riffs sind messerscharf und zu loben ist die Fähigkeit, immer wieder gekonnt zwischen eher groovigen und klassischen Abgehparts hin- und herzuswitchen. Auch der Gesang von David Sanchez, der etwas Richtung Zetro Souza geht, gefällt mir.
Jetzt zum Aber: Vor allem gegen Ende hin schleichen sich doch einige verzichtbare Songs ein. Das wird besonders deutlich beim abschließenden Achtminüter "Don't Do It". Mancher Hörer wird hier einen ungewöhnlich ruhigen HAVOK-Song und ein mutiges Experiment hören. Ich höre hier erstmal sechs Minuten langweiliges Geschwurbel, ehe dann endlich die Thrash-Gitarren wieder ihren Dienst tun dürfen.
HAVOK zeigen also phasenweise, dass sie es draufhaben, die Thrash-Keule ordentlich kreisen zu lassen. Ich hoffe, dass man beim nächsten Mal diese Stärken noch mehr in den Vordergrund stellt. Eine ordentliche Scheibe ist "V" bis dahin allemal geworden.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. POST-TRUTH ERA
2. FEAR CAMPAIGN
3. BETRAYED BY TECHNOLOGY
4. RITUAL OF THE MIND
5. INTERFACE WITH THE INFINITE
6. DAB TSOG
7. PHANTOM FORCE
8. COSMETIC SURGERY
9. PANPSYCHISM
10. MERCHANTS OF DEATH
11. DON'T DO IT
Line Up
David Sanchez – Voc, Git
Reece Alan Scruggs – Git
Brandon Bruce – B
Pete Webber - Dr