Nachdem die Reaktion auf das Jubiläumsalbum "Unarmed" doch sehr unterschiedlich ausgefallen waren, zeigen Weikath & Co auf dem neuesten Werk wieder, wo der Frosch die Locken hat. Der Opener beginnt mit donnernden Drums und rauscht schließlich wie eine Flutwelle durch die Boxen.
Böse Zungen vergleichen Heavy Metal oftmals mit Baulärm, doch in diesem Fall muss man den Kritikern fast Recht geben. Daniel „Dani“ Loeble malträtiert seine Bassdrums so sehr, dass sie mit der Wucht und Präzision eines Presslufthammers auf die Membranen meiner Boxen einwirken. So viel Doublebass (z.B. "Long live the King", "You Stupid Mankind" oder "If a mountain could talk") haben wir von den Hanseaten lange nicht gehört, glaube ich.
Und auch wenn Sänger Andi Deris für mich immer noch "der Neue" ist (nach 16 Jahren), so kann man doch nicht umher und muss ihm auch einen hervorragenden Job attestieren. Er gibt den Songs, die wie gesagt insgesamt recht hart geworden sind, immer wieder die nötige Portion Melodie und Eingängigkeit. So ist dann auch einer der besten Songs das langsame "The Smile of the Sun", welches nach 6 Abrissbirnen erstmals ein wenig Tempo aus dem hanseatischen Sturmangriff nimmt.
Nachdem Helloween in ihrer langen Karriere schon so manche Nische ausgetestet und auch so manche musikalische Entgleisung hinter sich gebracht haben, zeigen sie mit "7 Sinners" eindrucksvoll, warum sie bei Wikipädia zu Recht als Speed Metal Band geführt werden. Kraftvolle Midtempo Kracher wie "The Sage, the Fool, the Sinner" gehören schon zu den beschaulicheren Stücken auf "7 Sinners", ansonsten ist das Album eines der härtesten Helloween Produkte, das wir in langer Zeit zu hören bekommen haben. Hier kreist der Hammer definitiv und die Kritiker, die nach "Unarmed" das Ende der schwermetallischen Kürbiszeit vorhergesehen haben, werden mit Songs wie "My Sacrifice" oder "Are You Metal?" zum Schweigen gebracht.