Mit „Excess All Areas“ haben die Augsburger im Frühjahr 2012 bereits bewiesen, dass man nicht aus Hollywood stammen muss, um ne knallenge Spandexhose zu tragen und um ordentlich abzurocken. Mit dem neuen Album wenden sich die vier Glam Rocker noch ein Stück weiter von den amerikanischen Helden der 80er ab und ich fände den Namen „Stockholm Burnouts“ fast passender. Immerhin präsentiert sich „Kick It Up A Notch“ noch mehr als der Vorgänger als eine dreckige Mischung aus punkigen Sounds á la BACKYARD BABIES und frisurstabilisierenden Riffs der Marke CRAZY LIXX und CRASHDIET. Gerade Songs wie „Ghost“ oder „Out of Hell“ klingen weniger nach den unbeschwerten Höhenflügen der 80er Hollywood Bands, „Out of Hell“ erinnert im Refrain sogar an Rage – was auch an etwas Mikes Stimme liegen mag. Erster Höhepunkt der Scheibe ist für mich das frei von der Leber gespielte „Access All Areas“, welches auch textlich beliebte MÖTLEY CRÜE & Co Themen aufgreift. Auch „We Own The Night“ liefert mit seinem H.E.A.T.-RECKLESS LOVE’sken Refrain hervorragendes Material für jede Hair Metal Party. In „Satan’s City Shuffle“ finden sich zwar – vor allem aufgrund der Einstiegsriffs – auch Elemente solcher Bands wie CINDERELLA oder AEROSMITH wieder, insgesamt erinnert mich das Songwriting der Augsburger jedoch eher an Stockholmer Straßenrock á la BACKYARD BABIES oder SISTER SIN, welcher mit einer ordentlichen Portion Haarspray in Form gebracht wurde.

Mit „Kick It Up A Notch“ begeben sich die HOLLYWOOD BURNOUTS weiter auf die Suche nach dem perfekten Sound und liefern dabei eine ganze Reihe gelungener Hair-Punk-Metal Songs ab. Wer auf der Suche nach eigenständigem Hard Rock mit eingängigen Melodien und einer ordentlichen Portion Dreck ist, der bekommt mit „Kick It Up A Notch“ genau die richtige Scheibe, um die Anlage mal wieder bis zum Anschlag aufzudrehen – und wenn dann die Polizei klingelt, dreht ihr einfach noch ein Quäntchen mehr auf!

Anspieltipps: Access Al Areas, We Own The Night