So gut die Nebenprojekte wie The Draft auch waren, an das Original haben sie nicht herangereicht. So ist es schön, dass HOT WATER MUSIC nun wieder unterwegs sind. Wer die Jungs mal live gesehen hat, weiß, dass die vom kleinen Club bis zur großen Halle alles zum Kochen bringen, was eine Bühne hat.
Die Amis verfügen über so viele Hits, dass nicht viel schief gehen kann. Mit ´A Flight and a Crash´, ´Remedy´, ´Wayfarer´ und ´Trusty Chords´ legen HOT WATER MUSIC furios los. Andere Bands würden sicher ihre Seelen und Großmütter verkaufen, um auch nur einen Song dieser Qualität als finalen Rausschmeißer zu haben.
So arbeitet sich die Band durch 30 (!!!) Songs, die an zwei Abenden mitgeschnitten wurden. Man hört der Scheibe an, dass es ein Live-Album ist, und darum geht es ja. Andere Bands arbeiten bis zum geht nicht mehr nach und so hat man ja oft den Eindruck, ein Studioalbum mit eingemischtem Applaus zu haben (was bei Type O Negative ja sogar stimmte). Hier aber gibt es ehrliche Arbeit und da die Fünf wirklich gute Mucker sind, haben sie Nachbearbeitungen nicht nötig. Die Songs klingen rauer als die Album Versionen, was mir besser gefällt. Auch nervige Ansagen oder Mitsingspielchen bleiben glücklicherweise außen vor. Die Band bedankt sich gelegentlich und spielt sonst einfach die Songs, was ja auch der Sinn eines Konzerts sein sollte. Sogar auf das Rausrufen zu einer Zugabe wird verzichtet.
Alle Fans der Band sollten sich dieses Werk entweder als 3 LP (mit Downloadcode) oder als Doppel CD mit DVD besorgen. Auf der DVD ist der komplette Gig des zweiten Tages und somit gibt es auch andere Versionen als auf der CD. Leider hat das Label die DVD nicht mitgeliefert, sodass ich dazu keine Aussage machen kann. Aber selbst beim Filmen mit nur einer stehenden Camera, ist es wohl sehenswert. Mehr kann man von einem Live-Album nicht erwarten. Der einzige Wermutstropfen ist, dass deutlich wird, dass es Zeit wird, dass die Band wieder in Deutschland tourt. Denn auch wenn ´Live In Chicago´ eine rundum gelungene Veröffentlichung ist, geht doch nichts über einen wirklichen Konzertbesuch. Ein Substitut ist halt nie so gut wie das Original - aber besser als nichts.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. A Flight and a Crash
2. Remedy
3. Wayfarer
4. Trusty Chords
5. Jack of All Trades
6. Rooftops
7. End of a Gun
8. Better Sense
9. Kill The Night
10. Instrumental
11. Free Radio Gainesville
12. Giver
13. All Heads Down
14. Moonpies for Misfits
15. God Deciding
16. I Was on a Mountain
17. No Division
18. Just Don't Say You Lost It
19. Old Rules*
20. Swinger
21. Our Own Way
22. Choked and Separated
23. Manual
24. Paper Thin
25. Turnstile
26. 220 Years
27. The Sense
28. Alachua
29. Position
30. Hard To Know
Line Up
Jason Black - bass
Chuck Ragan - vocals, guitar
George Rebelo - drums
Chris Wollard - vocals, guitar