Wer seit 'The Adversary'
wohlwollend verfolgt, wie dieser seinen Alleingang bis hin zum Zweitwerk 'Angl' weiterentwickelt und
perfektioniert hat, wird auch an dem nun dritten Werk 'After' Gefallen finden.
Das Album kann gleich mit
zweierlei Besonderheiten aufwarten. Zum einen fußt das gesamte Songwriting auf achtsaitigen Gitarren und zum
anderen gesellt sich, durch die Zusammenarbeit mit Jorgen Munkeby (Shining), erstmals ein Saxophon ins Line-up.
Dieses wird ein weiteres Mal von Drummer Asgeir Mickelson und Bassist Lars K. Norberg (beide Spiral Architect)
komplettiert.
Nach dem Opener 'The Barren Lands', einer in Bezug auf Rhythmik und den cleanen Gesang interessanten Komposition
im Midtempo Bereich, wird deutlich was der Einsatz des genannten Holzbläsers in der Konsequenz bedeutet. In 'A
Grave Inversed' regiert ein chromatisch angelegtes, schnelles Gitarrenriff, welches durch Saxophon ergänzt wird
und auf diese Weise wunderbar durchgeknallt daher kommt. Unterbrochen werden diese schnellen Parts stets durch
äußerst avantgardistische Saxophonsolos, an denen beispielsweise Liebhaber von Ephel Duath's 'The Painter's
Palette' ihre helle Freude haben dürften. Der darauf folgende Titeltrack 'After' offenbart schließlich wozu ein
Achtsaiter so taugt. Langsam einsetzende, satt und tief klingende Gitarren führen in einen Cleangesang der
vermuten lässt, dass die Kooperation mit Mikael Åkerfeldt auf Angl (Unhealer) so seine Spuren hinterlassen hat.
Mit 'Frozen Lakes On Mars' gibt es im Anschluss daran wieder eine etwas schnellere Nummer. Des Weiteren sind mit
'Undercurrent' und 'On The Shores' zwei Schwergewichte mit Längen jenseits der zehn Minuten vertreten. Beide
Songs warten mit einer schönen Symbiose aus tiefen Gitarren und Saxophon-Elementen auf und stehen darüber hinaus
über ein Thema aus dem Ende von 'Undercurrent' in Verbindung, welches zu Anfang von 'On The Shores' verlangsamt
wieder aufgegriffen wird und das Ende der Platte einläutet.
Gemixt von Jens Bogren (Opeth, Katatonia) ist 'After' ein auf ganzer Linie gelungenes Album, dass mit jedem Mal
hören an Klasse gewinnt und mehr Details Preis gibt. Neben den mehrfach erwähnten Achtsaiter- und Saxophonparts
ist es auch der an vielen Stellen mehrstimmige Cleangesang, der das Album glänzen lässt. Letzten Endes wäre zwar
denkbar, dass sich am Saxophon die Geister der Hörerschaft scheiden, all jene die demgegenüber aufgeschlossen
sind, können sich jedoch bedenkenlos auf ein interessantes Album freuen.
Tracklisting:
1. The Barren Lands 5:12
2. A Grave Inversed 4:25
3. After 4:47
4. Frozen Lakes On Mars 5:54
5. Undercurrent 10:00
6. Austere 6:16
7. Heavens Black Sea 6:15
8. On The Shores 10:12
Homepage: http://www.ihsahn.com
Studio Report: http://www.mnemosyne.no/productions/
MySpace: http://www.myspace.com/ihsahnmusic