Drückende Fremdherrrschaft, todbringende Hungersnot, blutige Hexenverfolgungen. Das Jahr 1696 hat für Finnland nichts Positives zu vermelden. Also eine Zeit, wie gemacht für die historisch interessierten und bewanderten melodischen Death Metaller von INSOMNIUM, bei denen nach den letzten Post-Corona-Veröffentlichungen der Eindruck entstehen konnte, dass die kleine Formschwäche der letzten Jahre ihr Ende gefunden hat.
Das stellen die Finnen dann gleich auch mit dem Opener und titelgebenden Track 1696 unter Beweis. Nach dem frühneuzeitlich, ländlich und bäuerlich anmutenden akustischen Intro gibt es gepflegt brachial etwas auf die Ohren, und zwar in guter alter INSOMNIUM-Manier, werden hier doch alle Trademarks der Band zum Besten gegeben: dynamische, mitreißende Brachialität trifft auf melodisch-hymnische Eingängigkeit, und das mal mehr oder mal weniger düster.
Das stellen die Finnen dann gleich auch mit dem Opener und titelgebenden Track 1696 unter Beweis. Nach dem frühneuzeitlich, ländlich und bäuerlich anmutenden akustischen Intro gibt es gepflegt brachial etwas auf die Ohren, und zwar in guter alter INSOMNIUM-Manier, werden hier doch alle Trademarks der Band zum Besten gegeben: dynamische, mitreißende Brachialität trifft auf melodisch-hymnische Eingängigkeit, und das mal mehr oder mal weniger düster.
Eher ungewöhnlich, weil im Tempo etwas gemächlicher, ist 'White Christ'. Aber die ungeheure Tiefe und Intensität macht diesen Track zu einem ganz besonderen, für mich sogar zum besten des ganzen Albums!
'Godforsaken' besticht durch sein hohes Maß an Martialität, die durch die feminine Funeralität und die maskuline Brutalität eine ungemeine Explosivität zu entwickeln vermag. Für die Traditionalisten gibt es dann 'Lilian', ein hymnischer Track, der so auch auf jedem anderen INSOMNIUM-Longplayer seinen Platz gefunden hätte. Ähnliches gilt für 'The Witch Hunter'.
In 'Starless Path' wird das epische Moment großgeschrieben. Denn obwohl es ein Mehr an Düsternis gibt, wird man hier in einem Auf und Ab der Gefühle auch mit frohgemuteren Passagen konfrontiert. Wenn man sich die genialen akustischen Intros so anhört, könnte man durchaus auf die Frage kommen, warum die Finnen noch kein reines Akustik-Album aufgenommen haben. In 'The Unrest' könnte man einen Eindruck davon bekommen. Der Rausschmeißer 'The Rapids' legt dann ein besonderes Augenmerk auf Atmosphäre und soulige Leadgitarren(soli). Weltklasse!
Fazit: Die finnischen melodischen Todesmetaller von INSOMNIUM legen mit „Anno 1696“ ein überraschend organisches Album vor, das wie aus einem Guss die Trademarks der Band zelebriert und maßvoll dosiert immer wieder Platz für das Überraschende und Ungewohnte lässt. Da weiß man, was man hat!
Kategorie
V.Ö.
24. Februar 2023
Label
Century Media Records
Spielzeit
Tracklist
1. 1696
2. White Christ
3. Godforsaken
4. Lilian
5. Starless Paths
6. The Witch Hunter
7. The Unrest
8. The Rapids
Line Up
Vocals, Bass: Niilo Sevänen
Guitars, Vocals: Ville Friman
Guitars: Markus Vanhala
Guitars, Vocals: Jani Liimatainen
Drums: Markus Hirvonen
Guitars: Markus Vanhala
Guitars, Vocals: Jani Liimatainen
Drums: Markus Hirvonen