W:O:A wurde der traditionelle Unglückstag, Freitag der 13., gestern für tausende Maidenjünger wohl zu einem Freudentag, denn just an diesem Datum wurde das neue Album ausgeliefert. Auffällig ist zunächst, dass es keinen richtigen Eddie, bestenfalls einen entfernten Verwandten, auf dem Titel gibt. Ein böses Omen für den Inhalt?
Ich finde nicht, doch gehöre ich ja bekanntlich nicht zu den fanatischen Anhängern der Band. Nach mehreren Durchläufen hat sich mir vor allem der Schlusssong "When The Wild Wind Blows" als Ohrwurm empfohlen, und auch "Talisman" weiß durchaus zu gefallen. Doch für diesen Song gilt, wie für viele Stücke des Albums: ein, zwei Minuten weniger hätten es auch getan. Stellenweise reizt man die Spielzeit der Songs mit fast 10 Minuten unnötig aus.
Unterm Strich wird man wohl festhalten müssen, dass ganz große Hits der Marke "Fear of the Dark" oder meinetwegen auch jüngerer Songs wie "Blood Brothers" auf dem Album fehlen, doch mit den bekannten Maiden Zutaten wurde immerhin gutklassige Songs wie "Coming Home" oder das etwas flottere "The Alchemist" abgeliefert. Insgesamt halten es die Jungfrauen auf ihrem Neuling wieder etwas ruhiger, das Gaspedal wird meist geschont. Soundtechnisch hat man sich meiner Meinung nach am eigenen Vorbild der 80iger und 90iger orientiert und bewusst einen tappenden Bass und leicht übersteuerte Singlecoin Sounds verwendet, dazu trommelt McBrain in gewohnter Manier auf seinem Ride Becken herum.
So sensationell wie die Bezwingung der letzten Grenze ist das fünfzehnte Studioalbum von Iron Maiden wohl nicht, doch bietet es ganz bodenständig die bekannten Markenzeichen einer Metalinstitution die ihres Gleichen sucht.