Rocks mit großer Spannung auf den neuen Long-player von JIMMY EAT WORLD. Und so viel ist sicher: Das Warten hat sich gelohnt. Mit FUTURES (Interscope) haben die vier Jungs aus Arizona ein grandioses Meisterwerk aufge-nommen, das ohne übertreibung ein Lichtblick am sonst so düsteren Alternative-Himmel darstellt (von der neuen MATTHEW GOOD CD "White Light and Rock & Roll Review einmal abgesehen). Weckt der vor sich hinplätschernde Opener FUTURES noch die Befürchtung, die CD könnte ein schlechter Abklatsch seiner beiden Vorgänger sein, so belehrt einen schon JUST TONIGHT...eines Besseren. Die Songs sind kraftvoll, abwechslungsreich und nehmen immer wieder eine unvorhergesehene Wendung (also keine überhörungsgefahr!). Die Mannen um Frontmann Jim Adkins reizen die ganze musikalische Bandbreite aus, die ihnen das Alternative-Genre bietet: Von genuin harten Stromgitarrennummern wie PAIN oder NOTHING WRONG über Poprockperlen wie WORK bis hin zu Indie-Balladen wie NIGHT DRIVE wird nichts ausgelassen. Dabei schrecken sie nicht einmal vor der Zusammenarbeit mit LIZ PHAIR zurück, die den älteren unter uns noch zu gut als eine der Hauptvertreterinnen des 90er-Jahre Vagina-Rocks (neben Veruca Salt, Hole oder Brenda Kahn) bekannt sein sollte, und das mit überaus fruchtbarem Ergebnis (WORK).
Kersten Lison