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Einige waren eingänglicher, andere weniger. Deswegen erschienen die Brüche umso brachialer und kompromissloser. Wer erinnert sich nicht an das sperrige „Viva Emptiness“, das nun überhaupt kein logischer Nachfolger des hymnischen „Last Fair Deal Go Down“ war. Ähnlich verhielt es sich mit dem 2016er Album „The Fall Of Hearts“, das so dermaßen vielschichtig, tiefgründig und durchdacht war, dass man sich im Vergleich zu „Dead End Kings“ erst reinhören musste.

Selbige Prozedur muss man „City Burials“ nicht unterziehen, auch wenn dieser Longplayer von einem Hören zum anderen immer besser wird. Auch nach mehr als zwanzig Durchläufen verliert das neue Opus der Schweden nichts von seiner Anziehungskraft. Denn die Scheibe beinhaltet nicht nur das Beste aus den letzten drei Alben, sondern kann auch durch neue erfrischende Impulse aufwarten. Hinzu kommt eine ungeahnte Vielschichtigkeit. Schon der Opener 'Heart To Set Divide' besticht durch seinen Wechsel von riffiger Brutalität und tiefer düsterer Melancholie, die durch die herzerweichende , unverwechselbare Stimme von Jonas Renske noch verstärkt wird.

'Behind The Blood' ist dann ein überaus intensiver und quirrliger Track, der wie ein guter Whisky erst im Nachgang seine ganze Wirkung entfaltet. Das ruhigere 'Lacquer' sorgt für eine unglaubliche emotionale Tiefe, herzzerreißend, melancholisch und sphärisch. Wirklich Weltklasse, dass in der Ruhe so viel Kraft liegen kann. 'Rein' überzeugt durch seine atmosphärischen, stilleren Oasen, 'The Winter Of Our Passing' erinnert mich vom Stile phasenweise ein wenig an 'The Racing Heart'. Mit 'Vanishers' liegt dann eine wehmütige Sehnsuchtshymne vor, die zugleich ein herausragendes Duett mit Anni Bernhard ist. Hammer!

Die absoluten Highlights der vor Höhenpunkte nur so strotzenden Scheibe sind aber die beiden überaus hymnischen 'City Glaciers' und 'Flicker', zwei Songs, die das Potenzial von Klassikern haben und bei denen ersterer bisweilen Ähnlichkeiten mit 'The Night Subscriber' aufzuweisen scheint. Ich kann mich da aber auch täuschen. Um nach diesen Hochgefühlen wieder etwas herunterzukommen, gibt es mit dem kurzen 'Lachesis' fast so etwas wie ein erdendes Interludium, ehe es mit ' Neon Epitaph' noch ein brachiales Aufbäumen und mit 'Untrodden' einen wirklich würdigen ausklingenden Rausschmeißer gibt.

Kurz: Die Schweden von KATATONIA legen mit „City Burials“ ein wahrhaft herausragendes Opus vor, das ihren auf den letzten drei Alben praktizierten Dark Rock symbiotisch in einer solchen tiefgründigen, meisterhaften Art und Weise zelebriert, dass er alles bisher Dagewesene übertrifft. Mehr emotionale Tiefe, mehr Stimmigkeit und mehr düstere Vielschichtigkeit geht nun wirklich nicht!

Kategorie

V.Ö.

24. April 2020

Label

Peaceville Records

Spielzeit

Tracklist

01 Heart Set To Divide [05:29]
02 Behind The Blood [04:37]
03 Lacquer [04:42]
04 Rein [04:21]
05 The Winter Of Our Passing [03:18]
06 Vanishers [04:56]
07 City Glaciers [05:30]
08 Flicker [04:45]
09 Lachesis [01:54]
10 Neon Epitaph [04:32]
11 Untrodden [04:29] 

Line Up

Jonas Renkse - vocals
Anders Nyström - guitar
Niklas Sandin - bass
Daniel Moilanen - drums
Roger Öjersson - guitar 

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