Es ist eines der in der Metal Welt am sehnsüchtigsten erwarteten Alben in 2024. Am 17.05.2024 erschien auf dem Label Reigning Phoenix Music das neue Werk von Slayer Gründungsmitglied, Gitarrist und Songwriter Kerry King. Unter dem Namen „From Hell I Rise“ präsentiert der Ausnahmemusiker sein neues Schaffenswerk.
Doch zunächst zurück in den November 2019: Es ist wie eine Erschütterung der Macht, zumindest für die meisten Thrash Metal Fans dieser Welt. Slayer, Teil der „Big Four“ spiel im „The Forum“ in Los Angeles ihr vorerst letztes Konzert. Eine 38 Jahre lange Reise findet ihr Ende.
Das sich Kreativität aber nicht einfach an oder ausschalten lässt, sieht man an Gründungsmitglied Kerry King. Nur wenige Monate nach dem letzten Konzert berichtet King, dass er bereits an einem Soloalbum arbeite. Und kurz darauf taucht mit Schlagzeuger Paul Bostaph (Slayer) ein weiterer illustrer Name in der Bandbesetzung auf.
Das Album beginnt mit dem eindrucksvollen Instrumental „Diablo“ welches das Setting für die kommenden 12 Songs bereitstellt. Man fühlt sich direkt ans Ende der 80er Jahre versetzt. Ein einfaches, aber sehr eingehendes Gitarrenriff á la „Live Undead“ erwartet den gespannten Hörer.
Es geht geradezu nahtlos in „Where I Reign“ über. Sänger Mark Osegueda (Death Angel) fügt sich gut in das Zusammenspiel mit Gitarrist Phil Demmel (Ex-Machine Head) und Bassist Kyle Sanders (Hellyeah) ein. Der Song ist insgesamt sehr schnell und lässt erahnen, in welchem Zeitraum das Album geschrieben wurde.
„Residue“ sowie den Song „Toxic“ schrieb Kerry King während seiner Covid-Quarantäne. „Ich war während dieser Zeit wirklich angepisst“, so der Musiker. „Ich war in meinem Hotelraum gefangen, und zur selben Zeit wurde, dass Urteil Roe vs. Wade (Das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche) vom Supreme Court aufgehoben.“ Entsprechend beschäftigen sich Beide Songs textlich mit den politischen Vorgängen in den USA in den vergangenen Jahren. „Residue“ ist ingesamt eher einer der eher langsameren Songs des Albums, während „Toxic“ durchaus als Mid-Tempo eingestuft werden kann.
Mit „Idle Hands“ folgt die Erstauskopplung, welche bereits im Februar dieses Jahres veröffentlich wurde. Der Song besticht durch das starke, markerschütternde Main-Riff. Textlich wird die Rückkehr des Königs (englisch King) behandelt: „So begins my revolution/Violence spreads my retribution ... 'Till the end, idle hands do the Devil's work."
„Trophies Of The Tyrant“ lässt es insgesamt ein wenig langsamer angehen. Anders als bei den vorherigen Songs klingt Osegueda dunkler, und fast schon ein wenig entspannt. Durchaus ein Track, bei dem man kurz durchschnaufen kann, bevor es mit „Crucifixation“ wieder ins Riff-Gewitter geht.
Sowohl „Everything I Hate About You“ und „Two Fists“ lassen eine gewissen 80er Jahre Ultra-Punk Attitüde erkennen, passen sich aber sehr gut ins Gesamtbild ein.
Den Abschluss bilden das schnelle „Rage“, gefolgt vom eher Mid-Tempo angehauchten „Shrapnel“ welches Gitarrenriffs im Stile von Scorpions und Halloween verwendet, aber dennoch weiterhin den typischen King-Sound hat, bevor sich der Kreis zum Anfang wieder schließt und mit „From Hell I Rise“ den krönenden Abschluss findet. Hier geben King und seine Kollegen noch einmal alles, die Stimme von Mark Osegueda und die kräftigen Gitarren von Phil Demmel und Kerry King wetteifern miteinander.
Nach 13 Songs und 46 Minuten eindringlicher Texte und beindruckender Gitarrenriffs muss man sich kurz selbst die Frage stellen, ob man gerade Kerry King oder aber das neue Slayer-Album gehört hat. Und das durchaus zu Recht, schließlich wurden die Texte sowie die Musik zum größten Teil durch Kerry King selbst während der Repentless Aufnahmesessions geschrieben.
Als Fazit bleibt: Wem Slayer gefällt, der sollte sich die Zeit nehmen und sich das erste Album von „Kerry King – From Hell I Rise“ zu Gemüte führen. Auch ein Besuch bei einem der Deutschland Auftritte sollte in Betracht gezogen werden, denn eines sollte jedem klar sein: Es werden neben den Songs neuen Albums garantiert einige Slayer Songs zum Besten gegeben werden.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
2. Where I Reign
3. Residue
4. Idle Hands
5. Trophies Of The Tyrant
6. Crucifixation
7. Tension
8. Everything I Hate About You
9. Toxic
10. Two Fists
11. Rage
12. Shrapnel
13. From Hell I Rise
Line Up
Mark Osegueda - Vocals
Phil Demmel - Guitar
Kyle Sanders - Bass
Paul Bostaph - Drums