Es gibt nicht viele Bands, die das Böse musikalisch eingefangen haben. SLAYER gehören sicherlich dazu und mit Sicherheit der dänische Texaner Kim Bendix Petersen, besser bekannt als KING DIAMOND. Mit einer Stimme ausgestattet, die J.K. Rowling als Inspiration für die totbringenden Schreie der Alraunen gedient haben könnte, begeisterte und verschreckte der ehemalige MERCYFUL FATE Shouter Fans des harten Metal seit Mitte der 80er Jahre gleichermaßen. Mittlerweile hat der Altmeister des Horrors zwei Dutzend Alben unter dem Namen KING DIAMOND veröffentlich und vor allem durch seine „Abigail“ Geschichte Kultstatus erlangt. Auf zwei CDs präsentieren Metal Blade nun den perfekten Soundtrack zum alltäglichen Albtraum. Ohrenbetäubende Riffs, schrille Schreie und bösartige Vocals bestimmen die Songs des Meisters des okkulten Metal.
Während „Sleepless NIghts“ aus den Boxen hämmert, drehen sich meine Gedanken im Kreis. In wilder Formation tanzen Schüler um eine hilflose Gestalt. Erst einige Songs später und bei genauem Hinsehen entpuppt sie sich als lebensgroße Voodoopuppe. Der KING beschwört mit explodierender Sirenstimme den „Voodoo“-Kult in seinem Song und ich erkenne, dass mir die Puppe zum Verwechseln ähnelt. Doch wer sind die grausigen Teenager, die da so wild um die Puppe tanzen? Sind es die Geister, die in „Spirits“ besungen werden und in die Höhe aufsteigen? Oder ist es doch der schwarze Reiter („Black Horseman“), der da am Horizont zu erkennen ist und seine Gehilfen zu grausigem Treiben antreibt? Mit Entsetzen stelle ich fest, dass die leblos wirkende Puppe an Fäden hängt und mal in die eine, mal in die andere Richtung gestoßen wird. Doch wer hält die Fäden in der Hand? Wer ist der furchteinflößende, allmächtige „Puppet Master“? Die Schulbehörde? Die Curricularen Vorgaben? Ständig prasseln nun neue Erlasse und pädagogische Geistesblitze auf mich nieder. Alle enden mit dem in Blut verfassten Hinweis, dass die Vorgaben schnellsten Umgesetzt werden müssen – ohne Geld, ohne ausreichend Zeit und natürlich ohne die jungen Menschen zu traumatisieren. Der Weg dorthin erscheint fast wie ein „Never Ending Hill“ und doch kommt einem jede neue Vorgabe so vertraut und heimisch vor. Fast möchte man sagen: „Welcome Home“. Doch dann katapultiert mich mein Traum plötzlich wieder in den trostlosen Raum und vor mir steht der kleine Fritz – im Kreis der Eingeweihten wird er nur „Black Devil“ genannt, seine Famile (die Mutter Anwältin, der Vater pensionierter Realschullehrer) ist als „The Invisible Guests“ in jeder Stunde mit im Raum. Fast wie ein Familiengeist.
Mit einem gellenden Schrei erwache ich: „Help!!!“. Um mich herum ist Dunkelheit und die Wärme der Bettdecke. Aus den Boxen der Anlage läuft noch die Best Of Scheibe von KING DIAMOND. Sollte alles nur ein böser Traum gewesen sein? Hatte sich der Meister des Bösen durch seine Musik zu meinem Geist Zutritt verschafft? Unmöglich. Oder? Wer schon einmal den Klängen von KING DIAMOND nach Einbruch der Dunkelheit gelauscht hat, der wird wissen, dass die Songs hohes Gänsehautpotential haben. Wenn es einem Musiker gelingt, durch die boshaft Atmosphäre seiner Musik Kontrolle über seine Hörer zu gewinnen, dann muss es wohl KING DIAMOND sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass ex-Kollege Stoffregen – seines Zeichens fundamentalistischer Hochgesanggegner – seinerzeit eine Scheibe des Meisters mit voller Punktzahl versehen hat? Ach was, ich schalte die Lampe an und schüttele die gruseligen Gedanken von mir ab. Es war doch alles nur ein böser Traum voller realistisch wirkender Horrorvorstellungen. Schnell frühstücken und dann ab in die Schule. Als ich die Tür ins Schloss ziehe und mich noch einmal umdrehe, meine ich in der Ferne spitze Schreie und bösartige Lache zu hören… noch zwei Wochen bis zu den Ferien!
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Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
DISC 1 – ROADRUNNER
01. The Candle
02. Dressed in White
03. The Family Ghost
04. Black Horsemen
05. Welcome Home
06. The Invisible Guests
07. At the Graves
08. Sleepless Nights
09. Let It Be Done
10. Eye of the Witch
11. Insanity
DISC 2 – METAL BLADE
01. Dreams
02. The Spider’s Lullabye
03. Waiting
04. Heads on the Wall
05. Voodoo
06. Black Devil
07. Help!!!
08. Spirits
09. The Puppet Master
10. Blue Eyes
11. Never Ending Hill
12. Shapes of Black
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