Darüber hinaus ist es sehr erfreulich, dass es Bands gibt, die auch nach über 20 Jahren noch aktiv sind, Alben veröffentlichen und noch kein Golf spielen. Allerdings lässt sich meine Beziehung zu Korn in etwa wie die zu Reis beschreiben. Kann man essen, muss man aber nicht unbedingt.
Umso erstaunlicher war es, dass mich der neue Longplayer "The Serenity Of Suffering" beim ersten Antesten zunächst durchaus angesprochen hat. Denn die Mischung aus posiger, aggressiver Härte und der obligatorischen versöhnlichen Eingängigkeit hat schon etwas. Bestens zu beobachten in dem Track 'The Hating', der zunächst mächtig, brutal rumhumpelt, sich dann aber immer wieder in mitreißende refrainartige Melodien und in einem Hauch Nachdenklichkeit ergeht.
Mit Sicherheit einer der besten Songs des Albums. Leiernde Brutalität, LINKIN-PARKsche Atmosphärik und die leidenschaftlichen Vocals von Jonathan Davis und Corey Taylor (SLIPKNOT) dominieren den Song 'A Different World', der sich mir schon nicht mehr so ohne Weiteres erschließt. Von dem Track an lässt der Longplayer richtig Federn, was vor allem daran liegt, dass das Hymnische der ersten Songs wie der Alkohol eines Glühweines verfliegt. Das fängt mit dem noch ganz netten, unspektakulären 'Take Me' an, geht über die durchaus Potenzial habende Lieder 'Everything Falls Apart' und 'Die Yet Another Night' bis hin zu pathetischen Brutalo-Schmachtfetzen wie 'When You Are Not There' oder dem unförmigen Rausschmeißer 'Please Come For Me'.
Aber das wäre nur meine halbe Wahrheit, denn nicht nur der Opener 'Insane' ist ein Knaller Song, Gleiches gilt auch für 'Rotting In Vain' und 'Black Is The Soul'.
Fazit: Beim neuen KORN-Album ist der Titel für mich jedenfalls nicht Programm. Denn heitere und gelassene "Serenity" will sich nach den ersten vier richtig guten Songs einfach nicht mehr einstellen, weil in der Folge der Grad an leidendem "Suffering" massiv zunimmt. Aber vielleicht habe ich auch die Idee des crossoverigen Nu Metal einfach nicht verstanden.
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V.Ö.
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