Verändert haben sie sich zum Glück aber nicht – im Prinzip könnt ich das Review aus Nr. 9 übernehmen und die Songtitel ändern, auch wenn sich die MinywalerInnen nicht wiederholen. Der Opener „alg.“ Ist eine unglaubliche Doomwalze, die mit einsetzender Gitarre unaufhaltsam aus den Boxen gerollt kommt. Dazu der Gesang von Andrea, der zu Beginn an den Opener des 34% Albums von My Dying Bride erinnert, dann aber durch einen der krassesten „Gesänge“ garniert wird, den ich je gehört habe. Die Anwohner des Studios hätten eigentlich die Polizei rufen müssen. Im Anschluß verwöhnt Andrea wieder mit einer butterweiche Stimme zu Doublebass und den wie üblich höllisch tief gestimmten Gitarren. Weiter geht´s für mich mit dem besten Song der Platte bei dem die Melancholie mal bei Seite gelegt wird um die Hände frei für einen Schlag ins Gesicht zu haben. Thomas kann sich an seiner Schießbude mal richtig austoben. Die folgende Soundcollage läßt den Hörer wieder zur Ruhe kommen, ehe bei „r´“ wieder der L.Minygwal Hammer kreist. Abgerundet wird die Scheibe wie üblich durch ein ruhiges aber gleichzeitig verstörendes Outro, dass es auf schlappe 11 Minuten bringt. Alles in allen keine leichte Kost, aber für manche Gelegenheiten wie diese Autofahrt genau das Richtige. An Intensität macht den Dreien so leicht keiner was vor. So schließe ich mit dem Satz des letzten Review: Man bekommt 40 Minuten eine Gradwanderung zwischen Melancholie und Aggression, die ihres Gleichen sucht.