Zu Beginn bin ich allerdings nicht so ganz warm geworden mit den neuen Songs, da mir irgendwie das gewisse Etwas, was „Unleashed Memories“ und „In A Reverie“ noch auf Anhieb zu versprühen wussten, fehlte. Mein erster Eindruck konnte sich jedoch mit jedem erneuten Hördurchlauf reduzieren und zum Positiveren hin abwenden. „Comalies“ wartet erneut mit wunderschönen Melodien auf, die berühren und wirkt auch in sich vom Konzept her sehr geschlossen. Zugeständnisse muss man auch Sängerin Cristina und Gegenpart Andrea machen, die sich bei ihrem Gesangstil von der Stimmgewalt und Feinheit noch um einiges steigern konnten. Doch ein winziges Manko bleibt leider doch, da ich irgendwie DIE übersongs, die Lacuna Coils letzten beiden Outputs auszeichnete, misse. Dennoch möchte an dieser Stelle an qualitativ hochwertige Stücke wie z.B. den tollen Opener „Swamped“, das etwas getragenere „Daylight Dancer“ sowie das recht psychedelische „Entwined“ und den sehr ruhigen, fast episch anmutenden Schluss-/Titeltrack verweisen. Abschließend bleibt als Gesamturteil/-eindruck zu sagen, dass Italiens beste Bands mit ihrem neuen Album ein weiteres Mal ein sinnliches Hörerlebnis erschaffen hat, doch mich leider nicht mehr so sehr zu berühren weiß wie mit ihrem vorangegangen Material, mit dem ich sie kennen und lieben gelernt habe und das sie zu einen meiner absoluten Faves gemacht hat. Zwar ein Klassealbum, doch für Lacuna Coil einen Tuck zu wenig, bleiben sie doch gerade beim Songwriting ein bisschen hinter ihren Möglichkeiten zurück, was mir einen kleinen faden Beigeschmack beschert, aber was mich auch nicht daran hindern wird noch öfters mal reinzuhören, wenn auch garantiert nicht so oft und ausgiebig wie bei „In A Reverie“ und „Unleashed Memories“.