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Die Formation aus San Francisco spielt schwelgerische Musik, bei der einem zunächst einmal unweigerlich die Band Dead Can Dance oder aber Künstlerinnen wie Moya Brennan und Loreena Mckennit sowie Yasmin Krull in den Sinn kommen. Dabei fußt der deutlich von Ethno- und Folk-Sounds der angesprochenen Referenzen beeinflusste Stil auf metallischen Wurzeln, die ihre Ursprünge in den goldenen Gothic Metal - Jahren der 90er haben. Da dürfen dann natürlich auch mächtige Doom-Einflüsse nicht fehlen. Dennoch wirkt “Oresteia” nicht altbacken oder gar kitschig, denn neben den raumgreifenden Ambient-Interludien geht es metallisch immer wieder äußerst progressiv zu. Hier gelten Vergleiche mit jüngeren In The Woods oder The Gathering als Auszeichnung. Kontrast zu der verträumten, wohligen Wärme und der raumgreifenden Klanggebilde sowie den betörenden weiblichen Leadgesängen bieten zahlreiche Ausbrüche, die wie bei den “Furien” immer wieder in zerstörerischer Raserei ihren Höhepunkt finden.
LOTUS THIEF bieten auf “Oresteia” nichts bahnbrechend Neues. Sie sind aber weit mehr als ein bloßer Abklatsch oder die Addition der Einflüsse genannter Künstler und Formationen. Sie verlocken, faszinieren und wissen mich in den Bann zu ziehen. “Oresteia” wirkt über die Musik hinaus und ist für mich eine erste überaus positive Überraschung im noch jungen Jahr. Zäh, mächtig, zerbrechlich und bittersüß wie wilder Honig. Mehr davon und weiter so.

Lotus Thief - Agamemnon:

Kategorie

V.Ö.

10. Januar 2020

Label

Prophecy Productions

Spielzeit

38:25

Tracklist

1. Agamemnon
2. Banishment
3. Libation Bearers
4. Woe
5. The Furies
6. Reverence
7. Sister in Silence
8. The Kindly Ones

Line Up

Ascalaphus - vox
Bezaelith - vox, bass, guitar, synth
Kore - drums, violin
Romthulus - guitar, vox
Tal R'eb - guitar, synth, vox

Bewertung

1