Nach einer echt bescheidenen Woche und einem noch bescheideneren Wochenende habe ich nur noch einen Ausweg aus der Misere gesehen: Death, Dark oder Doom Metal. Und da ich gerade nichts Passendes auf dem Schirm hatte, habe ich mich einfach an den einzigen Experten gewendet, der mir da mit Sicherheit helfen konnte, mein Redaktionskollege Th. Zwingelberg. Und schon als die ersten Töne der Empfehlung aus den Boxen wummerten, war das Grau meines Lebens schon etwas heller.
Die Rede ist von dem dritten Opus „Three“ von Mr. Jacko's (ZOMBIFICATION) Dark/ Doom-Metal-Projekt MAJESTIC DOWNFALL. Denn es ist ja immer schön zu sehen, dass es anderen schlechter geht, hier in perfekte musikalische Form gegossen, die das Zeug dazu hat, Material für eine der besten CDs des Jahres 2013 zu werden.
Düstere Gesänge, düstere Melodien und düstere Atmosphäre greifen hier ineinander, doch die dynamisch kraftvollen Riffs sowie souligen Soli verleihen dem Ganzen eine ungemeine Dynamik, so dass am Ende zumeist ein verhaltener Hoffnungsschimmer am dunklen Horizont erscheint oder verhaltener Optimismus die Energie zum Aushalten darbietet. Herausragend umgesetzt in 'White dark'.
Daneben kann „Three“ aber auch durch eine infernale, diabolische und teuflische Hymnenhaftigkeit punkten ('Under wings of shadow'). Gerade das instinktive Gespür für großartige melodische Harmonien werden dieses Album zu einem Muss von Fans von ANATHEMA, KATATONIA oder FORGOTTEN TOMB machen.
Darüber hinaus weiß auch das Songwriting zu überzeugen, denn die sieben Kracher sind selten unter acht Minuten, werden aber nie eintönig und langweilig, sondern bestechen vielmehr durch ein hohes Maß an organischer Vielfältigkeit. Das kann mitunter in die Gefilde tiefster Niedergeschlagenheit, tiefster Hoffnungslosigkeit und tiefster Ausweglosigkeit führen. Daher sind 'Into darkness I come' und 'Funeral wings' nichts für zartbesaitete Gemüter. Neckisch ist zudem der akustisch instrumentale Herausschmeißer 'Federica'. Natürlich spürt man auch die mischende und masternde Hand Von Jesus Bravo (AGONY LORDS, DIES IRAE, NECROCCULTUS, OMINOUS CRUCIFIX), der das Seinige zu diesem herausragenden Opus beigetragen hat.
Kurz: eines der besten Alben des Jahres und bestens geeignet, um es mit den Übeln dieser Welt aufzunehmen.