Wobei das "wild" in Anbetracht der damaligen Geschehnisse in Norwegen einen klaren Euphemismus darstellt, aber hier soll es natürlich um MAYHEMS neues Machwerk gehen. Das startet mit "The Dying False King" gleich mal ohne Firlefanz ziemlich rabiat durch. Im Laufe der knappen Stunde kommt mir erstmal das Wort "sperrig" in den Sinn. Einfach machen es MAYHEM ihrer Fangemeinde jedenfalls nicht. "Daemon" klingt böse und anstregend, einschmeichelnde Melodien und Strukturen sucht man vergeblich. Aber schließlich geht es hier auch um Black Metal, dem immer eine gewisse Hässlichkeit innewohnen sollte. Was mich überrascht ist, dass "Daemon" zeitgemäß klingt, ohne die Historie der Band zu verleugnen. Und wenn man sich die Platte erstmal erarbeitet hat, treten durchaus auch memorable Momente zu Tage, so zum Beispiel der unwiderstehliche Groove in Songs wie "Agenda Ignis" und "Malum" oder die ungewöhnlichen Klangspielereien in "Falsified And Hated". Manchmal fühle ich mich beim Hören an "Anthems To The Welking At Dusk" von Emperor erinnert. Größtes Plus an "Daemon" ist die Gesangsleistung von Attila Csihar: Vom markanten Knurren, über hasserfülltes Schreien bis hin zum heldenhaften Klargesang gibt er hier eine unheimliche Bandbreite zum Besten. Einziger wesentlicher Kritikpunkt: Vielleicht hätte "Daemon" etwas kürzer und kompakter ausfallen können.
Nichtsdestotrotz gibt es für Szenegänger eine klare Kaufempfehlung. Der Black Metal ist in den letzten 25 Jahren nicht stehengeblieben und dem tragen MAYHEM auf "Daemon" eindrucksvoll Rechnung.
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
1. THE DYING FALSE KING
2. AGENDA IGNIS
3. BAD BLOOD
4. MALUM
5. FALSIFIED AND HATED
6. AEON DAEMONIUM
7. WORTHLESS ABOMINATIONS DESTROYED
8. DAEMON SPAWN
9. OF WORMS AND RUINS
10. INVOKE THE OATH
11. EVERLYSTING DYING FLAME (BONUS TRACK)
12. BLACK GLASS COMMUNION (BONUS TRACK)
Line Up
Attila Csihar – V
Teloch – G
Ghul – G
Necrobutcher – B
Hellhammer – D