Und das der Rotschopf diese Axt nach wie vor einzusetzen weiß, zeigt sich schon beim einleitenden Instrumental "Dialectic Chaos".
Erstmals wurde im eigen Studio aufgenommen und Mustaine und Andy Sneap haben beim 12. Megadeth Langeisen für einen extrem guten Sound gesorgt: leicht kratzige Gitarren, die bei Riffs wie zu Beginn von "1,320' " durchaus an eine moderne Version des "So far, So Good...So What!" Gitarrensounds erinnern.
Wer bei dem Albumtitel zuerst an den gleichnamigen Film oder gar S. Becketts Einakter denkt, liegt falsch. Mustaine gehörte immer zu den Musikern, die die Songs auch als Vehicle für eine Message nutzten. "Endgame" ist ein weitestgehend unbekanntes und doch erschütterndes Dokument aus der Bush-Era, welches Mustaine als Grundstein für seine ganze eigene politische Kritik dient.
Mustaine selbst stellt das neue Album auf eine Stufe mit dem legendären "Rust In Peace" Scheibchen, welches auch meiner Ansicht nach die bis dato beste Megadeth Scheibe ist. Und ausnahmsweise hinkt dieser Vergleich nicht so dermaßen, wie man es sonst von solchen Vergleichen kennt. Klar, "Endgame" ist kein zweites "Rust In Peace" aber Parallelen gibt es doch. Zum einen bewegen sich die Songs meist im oberen Midtempo Bereich, unterbrochen von Ausbrechern in oftmals schnellere, selten auch mal langsamere Gefilde. Die Stimme von Mustaine ist gewohnt kratzig-quäkig und die Gitarrenarbeit ist tief im Thrash Metal der Bay Area verwurzelt. Keine Spur von Weichspülerei oder gewzungener Anbiederung an eingängige Melodielinien. Megadeth 2009 bieten die Quintessence aus 25 Jahren Erfahrung und die Song wirken authentisch und ehrlich.
Mit "Endgame" geht die Band keine Kompromisse ein und dürfte Fans der melodischeren Alben wie "Youthanasia" ebenso ansprechen wie gerade auch die Freunde von "Rust In Peace" oder "So Far, So Good...So What!".
Das beste Megadeth Album seit "Rust In Peace"!