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Die Wut wird auch wohl nie weniger werden, zumal ihm gerade sein Heimatland etliche Gründe liefert, um „wutig“ zu bleiben. Durch das Songwriting scheint er mit seiner Wut fertig werden zu wollen und das schon so viele Jahre im Geschäft. Nachdem er sich in den 2000er ausgiebig über Bush „beschwerte“, hat er nun einen neuen Feind in seinen Reihen. Bei diesem neuen Werk geht er nicht direkt auf den Trump persönlich ein, sondern auf die Umsetzung der Tatsache, dass in dem Land, in dem er lebt tatsächlich es Menschen gibt, die diese Person zum Präsidenten gewählt (!?) haben.
Wutentbrannt sind die Lyrics bei „AmeriKKKant“ durchaus oder besser gesagt die Floskeln, doch die instrumentale Ebene befindet sich eher im Alternative-Midtempo-Industrial-Bereich. Also weg von den heftig-rasanten Attacken, hin zur düsteren, schleppenden Dauerschleife der eingängigen Melodien, bei denen fast jeder Tracks vergleichbar & chilling klingt. Für meine Begriffe nicht wirklich schlecht, denn zu viel „Drauf-Hau“-Songs verderben auch den Brei und lenken zu sehr von anderen Sachen ab. Aber auf Dauer ist das Album dann doch zu identisch, eintönig und nicht wirklich so intensiv, wie man es von ihm sonst gewohnt sein mag.
Das Problem bei diesem Album ist, auch wenn es so gewollt ist, dass Al sich tatsächlich ausschließlich dem einen Thema widmet. Und das meine ich auch unabhängig davon, wie man nun politisch dazu stehen mag oder nicht. Denn, es sind einfach zu viele Songs, die zu ähnlich und unausgereift klingen und dann gibt es noch Tracks, die eher als Intro/Outro-Ware zu deuten wären, um eben unbedingt ein Album vollkriegen zu müssen. Sicherlich ist der ein oder andere Track (u.a. „We´re Tired Of It“ oder „Twilight Zone“) nicht schlecht, gerade aufgrund der schleppenden Momente, weil es eben auch mal nach den guten alten Zeiten klingen mag, aber bereits der erste (Intro!)Track hätte nicht sein müssen, wenn es doch so viel „Wut“ im Lande gibt, dann muss es „direkt in die Fresse“ losballern, um direkt auf den Punkt zu kommen.

Kategorie

V.Ö.

09. März 2018

Label

Nuclear Blast Records

Spielzeit

48

Tracklist

1. I Know Words
2. Twilight Zone
3. Victims Of A Clown
4. TV 5/4 Chan
5. We’re Tired Of It
6. Wargasm
7. Antifa
8. Game Over
9. AmeriKKKa

Line Up

Al Jourgensen - Vocals, Samples, usw.