Umso erstaunlicher wie sich die Portugiesen in den ganzen Jahren musikalisch gewandelt haben. „Under Satanae“ ist kein Best Of , keine Live Scheibe und auch kein reines Re-Release. Zum Jubiläum hat man sich einfach noch mal aufgemacht und die sechs Songs von „Under The Moonspell“ komplett neu arrangiert und erneut aufgenommen und hinzu mit einer zeitgemäßen Produktion versehen. Aber nicht nur dieser EP hat man sich angenommen, die gleiche Prozedur kam auch bei den drei Titeln des 93er Demos „Anno Satanae“ zur Anwendung (weshalb man dieses Werk wahrscheinlich „Under Satanae“ tituliert hat), gleiches gilt übrigens für den allerersten, bekannt gewordenen Song „Serpent Angel“, der entstand als Moonspell noch Morbid God hießen. Und das Resultat ist wirklich beeindruckend. Die neuen Arrangements und die gute Produktion zeigen erstmals, was für starke Musik Monspell bereits in ihren Anfangstagen zu schreiben vermochten, weisen zeitgleich aber auch auf, wie weit sich die Südländer inzwischen von ihren Wurzeln entfernt haben und welche Entwicklung sie gemacht haben. Der Sound ist wirklich Bombe, der Gesang viel ausgereifter, aber für Bandverhältnisse irgendwie immer noch ziemlich Old-School und auch die Gitarrenlastigkeit der Songs wird hier erstmals richtig herausgestellt. Auch dem weiblichen Gesang und den ganzen orientalischen Einflüssen wird hier zum ersten Mal dank sehr guter Abmischung gebührend Tribut gezollt. Es macht wirklich einen Heidenspaß „Under Satanae“ zu lauschen und deshalb kann ich dieses Teil auch wirklich jedem ohne Einschränkung empfehlen, auch Leuten, die bereits die alten Songs im Original besitzen.