Im Gegenteil: Die Platte ist eine echte Fleißarbeit geworden. Statt der üblichen 10 oder 11 Songs, gibt es auf „Aftershock“ sogar deren 14. Hat die Frontwarze demnach die Qualitätskriterien gelockert? Auf keinen Fall. Es gibt alle Facetten des derzeitigen Motörhead-Sounds und das satt.
Knackige Midtempo-Rocker wie „Heartbreaker“, „Coup De Grace“, „Keep Your Powder Dry“ oder „Death Machine“ – allesamt mit tollen Refrains und Harmonien ausgestattet. Blues Nummern gibt es auf dem neuen Machwerk sogar zwei („Lost Woman Blues“, „Dust And Glass“), bei denen der sonst so brüllende Löwe Lemmy sanft wie ein Kätzchen schnurrt. Trotzdem sind auch diese Songs nicht kitschig, sondern von einer gewissen Grundhärte getragen. „Crying Shame“ wird im Refrain mit rock’n’rolligen Klavierklängen aufgepeppt, während man sich in „Going To Mexico“ selbst zitiert. Auch „Queen Of The Damned“ erinnert an alte Zeiten und hätte auch auf „Overkill“ stehen können. Und auch wenn der Meister sich immer dagegen wehrt, seine Musik als Heavy Metal zu bezeichnen, „End Of Time“ (erinnert an „Burner“ von „Bastards“) und „Paralyzed“ gehen schon ziemlich in diese Richtung.
Wie ordnet man „Aftershock“ nun in das Gesamtwerk der Band ein? Das hängt natürlich von jedem selbst ab. Für mich ist die Platte auf jeden Fall die Beste seit „Inferno“, wenn nicht gar seit „Bastards“. Und sollte Lem wider Erwarten doch nicht ewig leben, wäre „Aftershock“ ein echter Paukenschlag zum Abschluss. Aber das wollen wir ja wirklich nicht höffen!
Kategorie
V.Ö.
Label
Spielzeit
Tracklist
- Heartbreaker
- Coup De Grace
- Lost Woman Blues
- End Of Time
- Do You Believe
- Death Machine
- Dust And Glass
- Going To Mexico
- Silence When You Speak To Me
- Crying Shame
- Queen Of The Damned
- Knife
- Keep Your Powder Dry
- Paralyzed
Line Up
Lemmy Kilmister - V, B
Phil Campbell - G
Mikkey Dee - D